Kommentar |
Seit mehr als 20 Jahren gehören die Brüder Joel und Ethan Coen zu den wichtigsten Vertretern des US-amerikanischen Kinos. Ihre Filme erzählen von unscheinbaren Jedermännern und skurrilen Sonderlingen, die in der Regel unversehens in Situationen geworfen werden, denen sie vollkommen hilflos und verwirrt gegenüberstehen. Die Filme bewegen sich frei in und zwischen den Genres. Hier wird etwa die selbstreflexive Hollywood-Parodie unvermittelt zum Horrorfilm (Barton Fink), der Film Noir zur Kifferkomödie (The Big Lebowski) oder Homers Odyssee zum Road Movie in den Südstaaten der USA (O Brother where art thou). Dabei wird in der Regel ein ebenso lustvolles wie hintersinniges Spiel mit gut erkennbaren und versteckten Vorlagen für den Inhalt, den Stil, die Erzähltechnik oder die Figurengestaltung betrieben.
Die Ringvorlesung soll aus unterschiedlichen Perspektiven eine Annäherung an das Kino der Coen Brothers bieten und fragen, inwiefern es sich der postmodernen Kunst zuordnen lässt. |