Kommentar |
„Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein“ (Guido Westerwelle, Die Welt online, 11.2.2010). „Wenn man in dem Bild von Herrn Westerwelle bleiben will, dann ist er der Kaiser Nero. Er hat am Staat gezündelt“ (Sigmar Gabriel, Spiegel online, 11.2.2010) "Kaiser Caligula hat einen Esel zum Konsul ernannt. Insofern stimmt Westerwelles Vergleich: Vor 100 Tagen ist ein Esel Bundesaußenminister geworden." (Heiner Geißler, Stern online, 15.2.1010) Immer wieder taucht in politischen Diskussionen der Begriff der „spätrömischen Dekadenz“ auf. Welcher Dekadenzbegriff liegt diesem Ausdruck zugrunde? Handelt es sich dabei um ein reines Klischee? Ab wann begegnen wir diesem Begriff im Bezug auf die römische Kaiserzeit in der historiographischen Literatur? |
Literatur |
Lit.: Henri-Irénée Marrou, Die Dekadenz des klassischen Altertums, in: Karl Christ (Hg.), Der Untergang des Römischen Reiches, Darmstadt 1970, 396-403; A. Demandt, Der Fall Roms. Die Auflösung des römischen Reiches im Urteil der Nachwelt, München 1984; ders., Zeit und Unzeit. Geschichtsphilosophische Essays, Köln 2002. |