Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
Muster-Hochschule
Startseite    Anmelden    SoSe 2024      Umschalten in deutsche Sprache / Switch to english language      Sitemap

Die Macht und das Wort: Politik und Rhetorik im Spiegel französischer Reden und Debatten seit 1871 - Einzelansicht

Zurück
  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 61363 Kurztext
Semester SoSe 2012 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Keine Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch/Französisch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Mi. 12:15 bis 13:45 woch Gebäude C5 2 - Seminarraum 4.15 Henke      
Gruppe :
 
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Henke, Florian, Studiendirektor i. H., Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Romanistik
Inhalt
Kommentar

Patrick Charaudeau zeigt in seinem Buch Le discours politique auf, dass Politiker heute einen Mangel an Inhalten auf zweifache Weise zu beheben versuchen: erstens durch die Konstrukti-on eines Selbstbildes (ethos), um wie bei einem Filmstar automatisch die Zustimmung des Publikums zu gewinnen; zweitens durch die Theatralisierung des Diskurses selber.
In diesem Proseminar soll insbesondere dem zweiten Aspekt nachgegangen werden: Ausgangspunkt ist dabei weniger die von Charaudeau vertretene kulturpessimistische Sicht einer Inhaltsleere politischer Debatten, sondern vielmehr die Einsicht, dass politische Positionen häufig dann erfolgreich vertreten werden, wenn ihrer Vermittlung eine rhetorische Strategie zugrunde liegt. Wie gelingt es Politikern in unterschiedlichen historischen Konstellationen, durch die Kunst der Rede und eine Theatralisierung des Diskurses ihr Publikum zu überzeugen und Entscheidungen in ihrem Sinne herbeizuführen, Stimmungen zu befördern und zu kanalisieren?
Wir werden uns in einem ersten Schritt mit historischen und insbesondere systematischen Grundlagen der Rhetorik befassen. Seit der Antike liefert die Rhetorik eine Begrifflichkeit zu Produktionsstadien der Rede, Redeteilen, sprachlichen Mitteln, Wirkungsfunktionen der Re-de.
Diese Begrifflichkeit kann uns als heuristisches Instrumentarium bei der Analyse französischer Reden dienen. Dabei konzentrieren wir uns – mit Ausnahme eines Exkurses zur Rhetorik der Französischen Revolution (Danton, Il nous faut de l’audace; Robespierre, Les principes de la morale politique) – vor allem auf die Zeit nach 1871. Mit jeder Rede erarbeiten wir uns einen historischen Kontext, wodurch dieses Proseminar auch zu einer Repetitorium zur französischen Zeitgeschichte wird. Neben der rhetorischen Analyse der Reden werden mithin Kenntnisse zu politischen Positionen, Parteien und Konflikten vertieft. Ein besonderer Schwerpunkt wird ferner darauf gelegt, die jeweiligen medialen Vermittlungsinstanzen mit in die Reflexion einzubeziehen. Für die Reden der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts soll daher stets auch auf Audio-/Videomaterial zurückgegriffen werden, um performativen Elementen (actio / pronuntatio des Redners) nachgehen zu können.

Vorgesehen sind u.a. folgende Texte, wobei sicher nicht alle Reden extensiv im Seminar, sondern z.T. auch in Hausarbeiten zu behandeln sind. Ferner ist es – je nach Interessenlage der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – auch möglich, zu einzelnen Reden komplementäre Texte (Repliken politischer Gegner) verstärkt hinzuzuziehen:

Jules Ferry, La politique coloniale de la France
Aristide Briand, Une barrière contre l’irréflexion
Philippe Pétain, Annonce de la demande d’armistice
Charles de Gaulle, L’appel aux Français
Charles de Gaulle, Paris libéré
Robert Schumann, Pour une Fédération européenne
André Malraux. Les femmes de la résistance
Georges Pompidou, Ce matin le calme est revenu en France
Charles de Gaulle, Je ne me retirerai pas
Françoise Giroud, L’Europe des femmes
Jacques Delors, Les nouveaux défis de l’histoire
Simone Veil, Le développement social dans le monde
François Mitterrand, Cinquantième anniversaire de la fin de la guerre
Jacques Chirac, La grande rafle de 1942
Jacques Chirac, Les changements climatiques dans le monde
Nicolas Sarkozy, Pour un nouveau traité européen

 

Literatur

Zur Einführung empfohlen:

Grundlagen der Rhetorik (zur Einführung empfohlen) :
Gert Ueding / Bernd Steinbrink, Grundriß der Rhetorik. Geschichte – Technik – Methode, Stuttgart 52011.

Bemerkung

Arbeitssprachen: Deutsch und Französisch

Die erste Seminarsitzung findet in der zweiten Semesterwoche statt (Di, 24. April)

Bitte melden Sie sich per Mail (f.henke@mx.uni-saarland.de) an. Anmeldefrist: Bis 11. April 2012.

 

 

 

Leistungsnachweis

Die Prüfungsleistungen richten sich nach den Anforderungen der jeweiligen Studienordnungen. Sofern in den einschlägigen Bestimmungen Hausarbeiten vorgesehen sind, können diese in deutscher Sprache abgefasst werden.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2012 , Aktuelles Semester: SoSe 2024