Kommentar |
Mittelhochdeutsche Literatur (um 1200), die wir im Seminar vor allem in ihrer lyrischen Ausprägung betrachten wollen, ist Teil einer literarischen Aufführungspraxis und Repräsentationskultur des 12. und 13. Jahrhunderts. Sie trägt wesentlich bei zur Konstitution und Zivilisierung von Verhaltensformen und -normen der Zeit, wie auch zur Grundlegung gesellschaftlichen Habitus' bis in die Gegenwart.
Das Seminar widmet sich unterschiedlichen Formen und Gegenformen dieses konstitutiven Diskurses und will seine literarisch-sprachlichen Mittel, ihre Traditionen, Motivkomplexe, Gattungen samt ihren Funktionen, sowie ihre Verankerung z. B. in beziehungs- und liebestheoretischen Konzeptionen verdeutlichen. Höfe als historisch-realer Ort literarischer Produktion und Rezeption, wie auch die kommunikative Aushandlung höfischer Formen in literarischer Rede und Gegenrede stehen im Mittelpunkt des Seminars. |