Kommentar |
Wenige Entwicklungen haben den Alltag der Europäer derart verändert wie der Aufstieg der Populärkultur seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Doch die populäre Unterhaltung hat keineswegs ohne Konflikte die Freizeit von breiten gesellschaftlichen Schichten erobert. Gegen heftigen Widerstand haben die zunächst verachteten Vergnügungen der Unterschicht soziale Barrieren überwunden und sich zur Basiskultur der nordamerikanischen und europäischen Gesellschaften entwickelt, die inzwischen auch von der anspruchsvollen Kritik akzeptiert und respektiert wird. Das Proseminar befasst sich – nach notwendigen begrifflichen Klärungen – mit dem Aufstieg und der Entwicklung populärkultureller Formen und damit mit einer wichtigen Dimension europäischer Kultur- und Gesellschaftsgeschichte. Das Spektrum der betrachteten Beispiele reicht dabei von Jahrmarkt und Zirkus über Musik, Literatur, Film und Fernsehen bis hin zu Sportveranstaltungen. |
Literatur |
Einführende Literatur: Jim Cullen, The art of democracy. A concise history of popular culture in the United States, New York 2002; Kaspar Maase, Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850–1970, Frankfurt am Main 2001. |