Kommentar |
Das Deutsche Kaiserreich gilt als späte Kolonialmacht, zudem musste es seine Kolonien nach dem Ersten Weltkrieg gemäß dem Versailler Vertrag abgeben. Trotzdem haben die wirtschaftlich im Prinzip wenig einträglichen kolonialen Projekte die deutsche Öffentlichkeit im Zeitalter eines aggressiven Nationalismus im hohen Maße interessiert. Thematisiert werden im Seminar zum einen die deutschen kolonialen Staaten, koloniale Wirtschaftsformen und Gesellschaften sowie die Kolonialkriege, zum anderen die Diskurse über die Kolonien im Deutschen Reich unter politik- und kulturgeschichtlicher Perspektive.
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Literatur |
Als vorbereitende Lektüre wird empfohlen: Alexander Honold, Klaus R. Scherpe (Hg.): „Mit Deutschland um die Welt“. Eine Kulturgeschichte des Fremden in der Kolonialzeit, Stuttgart 2004; Andreas Eckert: Kolonialismus, Frankfurt am Main 2006; Hartmut von Pogge von Strandmann: Imperialismus vom Grünen Tisch. Deutsche Kolonialpolitik zwischen wirtschaftlicher Ausbeutung und „zivilisatorischen“ Bemühungen, Berlin 2009; Jürgen Osterhammel, Kolonialismus. Geschichte - Formen - Folgen, München 62009; Benedikt Stuchtey: Die europäische Expansion und ihre Feinde. Kolonialismuskritik vom 18. bis in das 20. Jahrhundert, München 2010; Angelika Epple (Hg.): Entangled histories. Reflecting on concepts of coloniality and postcoloniality, Leipzig 2011; Ulrike Lindner: Koloniale Begegnungen. Deutschland und Großbritannien als Imperialmächte in Afrika 1880-1914, Frankfurt 2011. |