Kommentar |
Ein Einkaufszettel ohne Kartoffeln, Tomaten, Zucker, Tee und Kakao ist heute kaum denkbar, dabei dauerte es recht lange, bis sich diese Entdeckungen der Neuen Welt und Asiens von exotischen Kuriositäten an Fürstenhöfen zum Grundnahrungsmittel gewandelt hatten. Langfristig haben diese Importe von Kulturpflanzen die europäische und transatlantische Wirtschaft und Kultur tiefgreifend verändert: Zucker und Tabak waren die großen Exportschlager der amerikanischen Plantagenwirtschaft, Kartoffeln und Mais halfen das enorme Bevölkerungswachstum seit der Mitte des 18. Jahrhunderts zu bewältigen und mit den Kaffeehäusern entstanden eine ganz neue Form der Geselligkeit. Nach einer Einführungsphase, in der Grundlagen und methodisches Vorgehen geklärt werden, sollen in dieser am Schnittpunkt von Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte angesiedelten Übung anhand von einigen Beispielen der Wandel der Ernährungs- und Konsumkultur in der Frühen Neuzeit sowohl seiner globalen Dimension, als auch auf der Mikroebene nachgespürt werden. |
Literatur |
Eine Einführung bieten Henry Hobhouse, Sechs Pflanzen verändern die Welt, Stuttgart 2001; Ken Albala, Food in early modern Europe, Westport 2003; weiterführend Annerose Menninger, Genuss im kulturellen Wandel. Tabak, Kaffee, Tee und Schokolande in Europa (16.-19. Jahrhundert), Stuttgart 2004. |