Die Zeit von 1273 bis 1313 stellt eine relativ einheitliche Epoche der Reichsgeschichte dar. Nach dem Ende des Interregnums kamen Herrscher an die Macht, die nicht nur im Vergleich zu den Königen früherer Dynastien wie den Staufern, sondern auch zu auswärtigen Königen jener Zeit als „klein“ (Peter Moraw) bezeichnet werden können. Sie kamen aus gräflichen Geschlechtern, besaßen weder eine dynastische Königstradition noch eine ausgeprägte Hausmacht und verfügten nur über schwach entwickelte Herrschaftsmittel. Nachhaltigen Erfolg erzielten die Könige (mit Ausnahme Adolfs von Nassau) lediglich beim Ausbau ihrer Hausmacht, wodurch es ihnen gelang, ihre Geschlechter als territorial mächtige ‚Großdynastien‘ im Reich zu etablieren, deren Konkurrenz das 14. Jahrhundert prägen sollte.
Am Beispiel dieses Themenkomplexes sollen Studierende die grundlegenden Methoden historisch-wissenschaftlichen Arbeitens erlernen. Dies schließt die Kenntnis der historischen Hilfswissenschaften, die Fähigkeit zu fundierter Quellenanalyse und den kritischen Umgang mit Fachliteratur ein.
Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Hausarbeit. Der Besuch des an die Veranstaltung anschließenden Tutoriums wird erwartet. Bereitschaft und Fähigkeit lateinische Quellentexte selbständig lesen zu können wird bei allen Teilnehmern vorausgesetzt. Für Studierende, die nicht über die notwendigen Lateinkenntnisse verfügen und deren Studiengänge keine Lateinkenntnisse voraussetzen (LAR/LAH, BA NF, BA QG), steht als Alternative das PS „Ludwig IV. (1281/82–1347): Kaiser und Ketzer“ von Herrn PD Dr. Martin Clauss zur Verfügung.
Das zugehörige Tutorium findet Dienstags von 14-16 Uhr statt. |