Kommentar |
Als die Goten im Jahr 376 n. Chr. die Donau überquerten und auf römischem Reichsgebiet Schutz suchten, war dies Ausdruck einer allgemeinen Bewegung, welche die Völker am Rande des römischen Reiches ergriffen hatte und die wir heute als Völkerwanderung bezeichnen. Aus den Tiefen der mittelasiatischen Steppe kommend, hatten die Hunnen die Tore Europas sprichwörtlich eingerannt. Hunnische Reiterkrieger setzten im späten vierten Jahrhundert über den Don, hinter ihnen lagen die zerschlagenen Reiche der Alanen und Sarmaten. Nur wenig später fiel das Ostgotenreich des Ermanarich gegen die hunnischen Horden. Die Unterlegenen - sofern diese nicht schon vorher geflüchtet waren - wurden in ihre Verbände integriert und trieben nun selbst andere Völker vor sich her. Es begann nun auch auf römischem Reichsgebiet eine Zeit der Wanderungen. Den Ursachen, Wirkungen und Umständen der Völkerwanderung sowie Fragen nach der Herkunft, Herrschaftsstruktur und nicht zuletzt nach der Person des Hunnenkönigs Attila wird im Proseminar nachgegangen.
Zum erfolgreichen Bestehen der Veranstaltung wird dringend angeraten, die Übung „Einführung in die Arbeitsmethoden der Alten Geschichte“ regelmäßig zu besuchen. Die dort vermittelten Kenntnisse der Hilfswissenschaften sowie der korrekte Umgang mit denselben werden bei den Seminarteilnehmern vorausgesetzt.
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Literatur |
Literatur: Maennchen-Helfen, O.: Die Welt der Hunnen. Wiesbaden 1997; Kelly, C.: Attila the Hun. Barbarian Terror and the Fall of the Roman Empire. London 2008; Wirth, G.: Attila. Das Hunnenreich und Europa, Stuttgart 1999; Attila und die Hunnen. Begleitbuch zur Ausstellung. Hrsg. vom Historischen Museum der Pfalz, Speyer, Stuttgart 2007; Pohl, W.: Die Völkerwanderung, 2. Aufl., Stuttgart 2005. |