Die geschwungenen und flächigen Konstruktionen des russischen Konstruktivismus; die biomorphen und fließenden Volumen Constantin Brancusis, Henry Moores oder Hans Arps; die prismatischen Raumentwicklungen Herrmann Obrists oder Rudolf Bellings; die kinetischen Raumgebilde Alexander Calders; Umberto Boccionis oder Julio Gonzaléz´ expressiv figurales Werk: So unterschiedlich die Künstler und ihre bildhauerischen Werke in Form, Stil, Material und Raumwirkung auch sein mögen, sie alle drängen danach, ein neues Raum- und Formgefühl zu erforschen. Dabei wird die dreidimensionale Wirkung durch raumgreifende Konstruktionen, neue Materialien (Kunststoffe, Aluminium etc.) und eine verstärkt konzipierte Allansichtigkeit voran getrieben.
Skulptur und Plastik verdrängen nicht mehr länger nur Raum, sie beginnen sich - wie die Architektur - ihm zu öffnen, ihn zu umschließen. Viele Künstler wie Brancusi oder Malewitsch begeben sich dabei auf eine gattungsübergreifende Reise zwischen Skulptur und Architektur oder verkörpern, wie Max Bill mit seinen unendlichen Schleifen, reine Mathematik.
Es ist festzuhalten, dass die Formen und Volumen der einzelnen Werke - meist zum Wohle einer Korrespondenz mit dem sie umgebenden Raum - im Vordergrund stehen.
Das Seminar soll den Teilnehmern das Lesen und Beschreiben der abstrakten Skulpturen anhand von Fotografien, Videos und vor dem Original vermitteln.
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