Kommentar |
Was ist Europa? Wo liegen seine Grenzen? Was sind seine Merkmale? Hat es einen unveränderlichen Kern? Gibt es Europa überhaupt? Um diese Fragen zu beantworten, müssen soziale, politische, und kulturelle Kontexte mit einbezogen werden. Europa ist ein historisches Konstrukt, kein statisches oder natürliches Konzept. Der soziale, politische und/oder historische Kontext einer bestimmten Zeit oder Region beeinflusst die Definition Europas. Im Laufe der Zeit werden bestimmte Ideen durch andere ersetzt. Unterschiedliche Gruppen von Leuten bezeichnen das Konzept Europa anders. Deswegen sollte man nicht nur fragen: Was ist Europa? Sondern auch: Worauf verweist dieses Konzept?; und: Wer spricht und warum? Es sind diese Fragen, die in der Übung erforscht werden. Sie will einen Überblick schaffen über die Vielseitigkeit der Schriften zu Europa und die Entwicklungen der Forschung zur Europaidee. Sie will aufzeigen, wie die Europaidee sich im Laufe der Zeit gewandelt hat. Zur gleichen Zeit will die Übung beleuchten, was die Idee Europa ausmacht. Dabei geht es um Fragen zur Geographie, dem Einfluss des Christentums und Rom, den industriellen und wissenschaftlichen Revolutionen, der Aufklärung, usw. Diese gemeinsamen historischen Erfahrungen haben eine Art Selbstverständnis geschaffen, das zur modernen Wahrnehmung einer europäischen Gemeinschaft beigetragen hat. |
Literatur |
Davies, Norman (1997). Europe: A History. Oxford: Oxford University Press Delanty, Gerard (1996). Inventing Europe: Idea, Identity, Reality. Basingstoke e.a.: Macmillan Rietbergen, Peter (1998). Europe. A Cultural History. London and New York: Routledge Wilson, Kevin and J. van der Dussen (eds.), (1995). The History of the Idea of Europe. London/New York: Routledge |