Kommentar |
Die Vorlesung soll einen Überblick über die Theorien der Moderne geben, indem nach ihren zentralen "Bildern" gefragt wird: Welche "Bilder" werden benutzt, um Zeitdiagnosen zu visualisieren? Welche Orte werden als zentrale Schauplätze gewählt und welche Figuren werden als Protagonisten des Geschehens eingesetzt? Wir finden nicht nur vielfältige Zeitdiagnosen, sondern auch gegensätzliche: Während Max Weber die Bürokratisierung und Rationalisierung der Gesellschaft in den Vordergrund stellt und die Moderne mit einem "stahlharten Gehäuse" vergleicht, sucht Werner Sombart nach dem Ursprung der Moderne in der höfischen Gesellschaft und deren luxuriösem Lebensstil und sieht die Moderne sich in ein großes Kaufhaus verwandeln. Ähnliche Zeitdiagnosen und „Bilder” der Moderne finden wir in anderen Theorien: zum Beispiel Habermas Theorie der Moderne als eine Kolonialisierung der Lebenswelt oder Schulzes Theorie der Erlebnisgesellschaft. Die Vorlesung bietet nicht nur einen Überblick über zentrale Theorien der Moderne, sondern fragt gleichzeitig nach der Benutzung und Funktion von "Bildern" in den Kulturwissenschaften. Literatur: Thorsten Bonacker/Andreas Rachwitz (Hg.), Kulturen der Moderne, Frankfurt/New York 2007. Thomas Jung, Geschichten der modernen Kulturtheorie, Darmstadt 1999. Klaus Lichtblau, Transformationen der Moderne, Berlin/Wien 2002.
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