Kommentar |
Dieses Seminar ist geplant als Weiterführung der Veranstaltung, die im WiSe 11/12 stattfand. Neue Interessenten sind dennoch willkommen: In den ersten zwei Sitzungen werden die Teilnehmer des WiSe 11/12 ihre Hausarbeit präsentieren. Dies bildet zugleich die Einführung in die Materie für die neuen Teilnehmer. Wie letztes Mal bilden zwei Fragen den Mittelpunkt des Seminars.
Zum ersten eine inhaltliche: Die Frage, auf welche Weise Wünsche und Kognitionen voneinander abhängig sind, hat in der indischen philosophischen Diskussion eine wichtige Rolle gespielt. Dies hat zur Folge, dass man die Entstehung der Gegenstandswelt als denselben Prozeß thematisiert wie das Zustandekommen eines im samsaara (Kreislauf des Lebens) verwickelten Lebewesens (jeevi). Das begriffliche Unterscheidungsmuster, in dem diese Thematisierung stattfindet, ist paradigmatisch in Saamkhyakaarikaa von Isvarakrisna zu sehen. Daher ist geplant, dass wir uns mit diesem Text näher auseinandersetzen.
Anhand dieser Versuche, indische Denktraditionen zu verstehen, soll die zweite Frage - eine methodische Frage - diskutiert werden. Es wird oft behauptet, dass es einer besonderen Methode bedürfe, um einen Zugang zu einer fremden Denktradition zu schaffen. Was diese Behauptung genau heißen könnte, soll geklärt werden.
Vorbereitende und begleitende Lektüre: K. Lorenz, Indische Denker, Beck Verlag 1998 Weitere Literatur wird in der Vorbesprechung bekannt gegeben.
Jede Sitzung ist vierstündig. Erste Sitzung: Donnerstag, 24. Mai 2012, 16 Uhr. |