Kommentar |
Die Sozialpsychologie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen im sozialen Kontext. Sie konzentriert sich dabei vor allem auf drei Punkte: wie Menschen über andere denken, wie sie einander beeinflussen und wie sie in Beziehung zueinander stehen. Auf individueller Ebene geht es um die Verarbeitung sozialer Information, die Wirkung des sozialen Einflusses und das individuelle Verhalten in Gruppen. Auf kollektiver Ebene beschäftigt die Sozialpsychologie sich mit der Struktur, der Dynamik und dem Verhalten sozialer Gruppen und dem Entstehen und der Dynamik sozial geteilter Konstrukte (z.B. kollektiv übergreifende Werte und Einstellungen). Wichtige Themen sind Einstellungen und Vorurteile, Personenwahrnehmung und interpersonelle Attraktion, soziale Identität und Selbstkonzept sowie Gruppenprozesse, aber auch kollektives Verhalten und soziale Einflüsse auf Entscheidungen in politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen. Es geht um Themen wie Freundschaft, Empathie, Vorurteile, Konflikte und Aggression, Macht, Konformität oder auch Hilfeverhalten. Da sich soziales Verhalten, soziale Urteilsbildung und soziale Interaktion in allen Lebensbereichen abspielt, sind sozialpsychologischen Überlegungen kaum Grenzen gesetzt, sie spielen (neben anderen psychologischen Disziplinen) beispielsweise eine wichtige Rolle in der Organisationspsychologie, der Gesundheits- und der klinischen Psychologie, der Pädagogischen Psychologie oder auch der Medienpsychologie. Die Vorlesung führt in die Grundlagen der Sozialpsychologie ein. Zunächst wird das ‚Handwerkszeug’ skizziert: Geschichte des Faches, Forschungsthemen, Grundperspektiven, Klassische Studien, Methoden und ethische Grundlagen sozialpsychologischen Forschens. Im Anschluss wird die intrapersonale Perspektive skizziert. Schließlich wird auf die interpersonale Perspektive fokussiert. Es geht dabei dann in erster Linie um Prozesse innerhalb und zwischen Gruppen (Gruppenmerkmale und Gruppenprozesse, sozialer Einfluss, Verhalten und Leistung in Gruppen, Beziehungen zwischen Gruppen, Aggression, prosoziales Verhalten u. ä.). |