Kommentar |
Die Vorlesung möchte einen systematischen Überblick über die lautliche Struktur, den Wortschatz und die Syntax der lateinischen Sprache bieten. Dabei wird zunächst die historische Entwicklung des Lautstandes und der Etymologie im Vergleich zu den wichtigsten indogermanischen Nachbarsprachen behandelt; ein vergleichender Blick wird sich immer wieder auf das Griechische, aber auch auf die modernen romanischen und germanischen Sprachen richten – nicht zuletzt ist ja auch unser heutiges Deutsch ein enger Verwandter des Lateinischen. Wichtige Grundlagen und Grundbegriffe der modernen grammatischen Theorie, die bei der Analyse sprachlicher Strukturen und Entwicklungen wertvolle Dienste leisten, werden ebenfalls erörtert. Daran anknüpfend wird sich anhand ausgewählter Beispiele (Cicero, aber auch poetische und inschriftliche Texte) besondere Aufmerksamkeit auf die Herausbildung der lateinischen Lexik richten, die ihrerseits einen so außerordentlichen Einfluß auf alle europäischen Kultursprachen ausgeübt hat und für den Philologen (den „Wort-Freund“) von besonderem Interesse ist.
Gemäß der Konzeption des sprachwissenschaftlichen Moduls ist für das Wintersemester 2013/4 eine „Fortsetzung“ geplant, die die komplexeren Strukturen des Lateinischen (Satz- und Textsyntax) zum Inhalt haben und dienliche Handreichungen zu einer sprachlich vertieften Interpretation unserer lateinischen Texte geben soll, mit denen wir uns Tag für Tag beschäftigen. |
Literatur |
eine ausführliche Bibliographie wird in der ersten Sitzung ausgeteilt; zur Einführung: Peter Riemer: Sprachgeschichte, in: Peter Riemer / Michael Weißenberger / Bernhard Zimmermann (Hrsgg.): Einführung in das Studium der Latinistik (2. Aufl. München 2008), 43-53; Johannes Kramer: Geschichte der lateinischen Sprache, in: Fritz Graf (Hrsg.): Einleitung in die lateinische Philologie (Stuttgart / Leipzig 1997), 115-162; Leonard Palmer: Die lateinische Sprache. Grundzüge der Sprachgeschichte und der historisch-vergleichenden Grammatik (aus dem Englischen übersetzt von Johannes Kramer; 2. Aufl. Hamburg 2000); Manu Leumann / Johann Baptist Hofmann / Anton Szantyr: Lateinische Grammatik, Erster Band: Lateinische Laut- und Formenlehre, von Friedrich Stolz, neubearbeitet von Manu Leumann (München 1926-1928, unv. Ndr. München 1977), S. 39-43: Einleitung: Stellung des Lateinischen zu den verwandten und benachbarten Sprachen, S. 44-54: Schrift und Aussprache; zur Einordnung das Lateinischen in der indogermanischen Sprachfamilie: Michael Meier-Brügger: Indogermanische Sprachwissenschaft (9. Aufl. Berlin / New York 2010); zum Lateinischen unter aktuellen linguistischen Aspekten: Manfred Kienpointner: Latein - Deutsch kontrastiv. Vom Phonem zum Text (Tübingen 2010); zum Nachleben des Lateinischen: Carl Vossen: Mutter Latein und ihre Töchter. Europas Sprachen und ihre Herkunft (14. Aufl. Düsseldorf 1999); zur Aussprache: William Sydney Allen: Vox Latina. A Guide to the Pronunciation of Classical Latin (2. Aufl. Cambridge 1978, Ndr. [als Paperback] Cambridge 2001); Helmut Rix: Latein – wie wurde es ausgesprochen?, in: Gregor Vogt-Spira (Hrsg.): Beiträge zur mündlichen Kultur der Römer (Tübingen 1993), 3-17 |