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Arbeiter und Arbeiterbewegung in Deutschland von der 1848er Revolution bis zum Ersten Weltkrieg - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 64715 Kurztext
Semester WiSe 2012/13 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 25
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
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Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mi. 14:15 bis 15:45 woch 17.10.2012 bis 06.02.2013  Gebäude B3 1 - SEMINARRAUM 3.18        
Gruppe :
 
Zuordnung zu Einrichtungen
Geschichte
Inhalt
Kommentar

Mit der Wende von der agrarischen zur industriellen Produktionsweise konnten in Deutschland zwar die letzte Hungerkrise überwunden und die materiellen Bedingungen breiter Bevölkerungskreise verbessert werden, gleichwohl verharrten große Bevölkerungsschichten in einer Situation des Massenelends mit niedrigen Löhnen, überlangen Arbeitszeiten, Frauen- und Kinderarbeit sowie schlechten Wohnverhältnissen. Dies demonstriert den Doppelcharakter der bis 1873 andauernden ökonomischen take-off-Phase: Hohen Investitionsquoten und Wachstumsraten stand die Verelendung und gesellschaftliche Desintegration weiter Bevölkerungsteile, vor allem der Arbeiterschaft, gegenüber. Die um den Begriff des Pauperismus geführte Diskussion der sozialen Frage, die die potenzielle Gefährdung der bestehenden Gesellschaftsordnung durch das Proletariat einschloss, schlug sich in Deutschland schließlich in der Entstehung des modernen Interventionsstaates nieder.
In diesem Zusammenhang trug die Durchsetzung von Lohnarbeit entscheidend zur Formation der Arbeiterklasse bei. Da die Entstehung der Arbeiterschaft in unterschiedlichen Branchen und Regionen zeitlich versetzt verlief, bildete sich erst allmählich ein gemeinsames Arbeiterbewusstsein heraus, in dem die Binnendifferenzierungen innerhalb der Arbeiterschaft trotz Unterschieden in Qualifikation und Lohnhöhe an Bedeutung verloren. Gleichzeitig wurden traditionelle Beschwerderechte in Form von Petitionen und Eingaben wirkungslos; die Arbeiterschaft etablierte daraufhin neue Organisationen zur Interessenvertretung. In der Übung werden anhand ausgewählter Texte die Grundlinien der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg – Arbeits- und Wohnverhältnisse, Streiks und Strukturwandel, Herausbildung von Gewerkschaften und Arbeiterparteien, soziale Frage und Sozialgesetzgebung – nachgezeichnet und vertieft.

Literatur

Literatur:

Grebing, H.:  Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Ein Überblick. 7. Aufl. München 1976.
Grabas, M.: Individuum und industrielle Arbeit, in: Dülmen, Richard van (Hg.): Entdeckung des Ich. Die Geschichte der Individualisierung vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Köln/Weimar/Wien 2001, S. 331-359.
Kocka, J.: Arbeitsverhältnisse und Arbeiterexistenzen. Grundlagen der Klassenbil-dung im 19. Jahrhundert. Bonn 1990.
Kocka, J.: Arbeiterleben und Protest. Entstehung einer sozialen Klasse. Berlin 1994.
Ritter, G. A. / Tenfelde, K.: Arbeiter im deutschen Kaiserreich 1871-1914. Bonn 1992.
Welskopp, T.: Das Banner der Brüderlichkeit. Die deutsche Sozialdemokratie vom Vormärz bis zum Sozialistengesetz. Bonn 2000.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2012/13 , Aktuelles Semester: SoSe 2024