Kommentar |
Am 28. Oktober 312 n. Chr. besiegte Konstantin vor den Toren Roms seinen Gegner Maxentius. Sein 306 begonnener Aufstieg zur Macht hatte ihn damit zunächst zum Herrn über den Westen des Reiches gemacht, 324 n. Chr. herrschte er nach Kämpfen gegen Licinius auch über den Osten. Wenig später folgten die Gründung von Konstantinopel und das Konzil von Nizäa. War Konstantin als Usurpator oder legitimer Nachfolger seines Vaters an die Macht gelangt? Hatte er 310 eine heidnische und 312 eine christliche Vision erlebt, sich in Rom nach dem Sieg über Maxentius bereits als christlicher Herrscher gezeigt und später Konstantinopel als neue christliche Hauptstadt gegründet? Oder mischte er sich in innerkirchliche Belange nur ein, um seine Macht zu sichern? Diese und etliche weitere Kontroversen um Konstantin werden in der Vorlesung zum Anlass genommen, die Quellen im Detail zu befragen, auch um nachzuvollziehen, warum die Geschichte Konstantins zu immer neuen Diskussionen führt. |
Literatur |
Einführende Literatur: B. Bleckmann, Konstantin d. Gr., Reinbek 1996; H. Brandt, Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser. Eine Biographie. München 2006; A. Demandt, Die Spätantike, Handbuch der Altertumswissenschaft III 6, 2. Aufl. München 2006; K.M. Girardet, Die Konstantinische Wende. Voraussetzungen und geistige Grundlagen der Religionspolitik Konstantins des Großen, Darmstadt 2006; ders., Der Kaiser und sein Gott. Das Christentum im Denken und in der Religionspolitik Konstantins des Großen, Berlin 2010; E. Herrmann-Otto, Konstantin der Große, 2007; K. Piepenbrink, Konstantin d. Gr. und seine Zeit, Darmstadt 2002; H. Schlange-Schöningen (Hrsg.), Konstantin der Große. Neue Wege der Forschung, Darmstadt 2007. |