Kommentar |
Seit dem 15. Jahrhundert entsteht der deutsche Prosaroman, verdrängt die älteren Versromane und erlangt bald durch den Druck massenhafte Verbreitung, womit ein neues Zeitalter der Literatur anbricht. Abenteuerliche Stoffe, darunter die der alten höfischen Romane (z. B. Tristan), werden in Prosa umgesetzt und neu handlungsorientiert bearbeitet. Andere, z. B. die Chansons de geste (Heldenepen) um Karl den Großen, werden aus dem Französischen übersetzt, ebenso Liebesromane wie 'Pontus und Sidonia' und märchenhafte, auf Feenabkunft verweisende Stoffe wie die Melusinensage. Im Zentrum der Vorlesung werden die 'Melusine' Thürings von Ringoltingen, Elisabeths von Nassau-Saarbrücken Prosaromane und der neu erfundene Kaufmannsroman vom glücklich erworbenen und unglücklich verlorenen Reichtum des 'Fortunatus' stehen. |
Literatur |
Xenja von ERTZDORFF: Romane und Novellen des 15. und 16. Jahrhunderts in Deutschland, Darmstadt 1989. Romane des 15. und 16. Jahrhunderts nach den Erstdrucken mit sämtlichen Holzschnitten. Jan-Dirk MÜLLER (Hg.) (Bibliothek der frühen Neuzeit 1) (Bibliothek deutscher Klassiker 54), Frankfurt a. M. 1990. HAUBRICHS, Wolfgang/HERRMANN, Hans-Walter (Hgg.): Zwischen Deutschland und Frankreich. Elisabeth von Lothringen, Gräfin von Nassau-Saarbrücken (Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung 34), St. Ingbert 2002. |