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Die europäische und amerikanische Literatur hat sich vielseitig und breit mit der Vernichtung der europäischen Juden auseinandergesetzt. Dabei lassen sich über die letzten 60 Jahre unterschiedliche Etappen unterscheiden. Ziel dieses Seminar ist es, die Literaturgeschichte der Sho’ah anhand zentraler Texte zu rekonstruieren und dabei herauszuarbeiten, welche speziellen Probleme – ästhetischer, aber auch moralischer und politischer Art – sich dabei stellen. Dieses Ziel wird erreicht über die intensive Lektüre paradigmatischer Prosatexte in Ausschnitten. Zentrale Methode wird dabei der Vergleich sein, um aufzudecken, wie der Holocaust in Literatur bearbeitet wird, und um Verschiebungen in der Erinnerungskultur sichtbar zu machen.
Neben der Erschließung eines für die zeitgenössische Literatur bedeutenden und folgenreichen Themenfeldes verfolgt das Seminar zwei Lernziele. Zum einen sollen die Fähigkeiten der Textanalyse praktisch erweitert, vertieft und ausgebaut werden. Zum anderen soll das Vergleichen als Methode der Literaturgeschichtschreibung und als heuristisches Instrument theoretisch erschlossen und praktisch eingeübt werden. |
