Kommentar |
Das 18. Jahrhundert ist von zentraler Bedeutung für unser heutiges Lyrik-Verständnis, denn dort vollzieht sich eine Entwicklung, die die Poesie der folgenden Jahrhunderte entscheidend prägt. Anhand von Gattungsschlagworten wie „Aufklärung", „Rokoko", „Empfindsamkeit" und „Sturm und Drang" wird deutlich, dass es sich um eine Zeit der Umbrüche im Verständnis von Dichtung und Dichter handelt. Diese Entwicklung vollzieht sich in der Lyrik von der Umsetzung der Gottschedschen Poetik hin zu einem individuellen Sprachton, poetischer Kreativität und einem radikalen Bruch mit der etablierten Tradition im Sturm und Drang. Daher zeichnet sich das 18. Jahrhundert durch eine große Vielfalt an Formen und Themen aus. Es kommt zur Entdeckung neuer Gegenstände, z.B. der Natur, und zur Entstehung der freien Rhythmen.
Das Seminar bietet anhand ausgewählter Gedichte zentraler Autoren wie beispielsweise Brockes, Gellert, von Hagedorn, Klopstock, Claudius, Goethe und Schiller einen Überblick über die lyrische Vielfalt des 18. Jahrhunderts. Neben zahlreichen Gedichtanalysen soll auch eine Einordnung der Werke in ihren literarhistorischen Kontext erfolgen.
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Literatur |
Zur Anschaffung empfohlen:
Bohnen, Klaus (Hg.): Deutsche Gedichte des 18. Jahrhunderts. Stuttgart (Reclam) 1987.
Weitere Texte zur Vor- und Nachbereitung werden in einem Seminarordner als Kopiervorlagen zur Verfügung gestellt.
Ergänzende Lektüre:
Burdorf, Dieter: Einführung in die Gedichtanalyse. Stuttgart 1997.
Kaiser, Gerhard: Aufklärung. Empfindsamkeit. Sturm und Drang. Stuttgart 6. erw. Aufl. 2007.
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