Kommentar |
Mittelalterliche Texte sind in verschiedensten Medien überliefert: Sicherlich ist das gebundene Buch die bekannteste, vielleicht auch die häufigste Form der Überlieferung, daneben finden sich aber alt- und mittelhochdeutsche Texte auch in Buchrollen und auf Einzelblättern sowie in Inschriften (in Stein, Metall, Knochen oder Ton, auf Gemälden usw.). Das Seminar erkundet die Zusammenhänge zwischen Material und Text: Wie beeinflusst das Material die Textauswahl, wie die Textauswahl das Material? Welche Funktion(en) erfüllen die Texte in Verbindung mit dem jeweils verwendeten Material bzw. der jeweils verwendeten äußeren Form des Textträgers? Welche Rolle spielen dabei ggf. die zusätzlichen Bilder?
Als Untersuchungsmaterial dienen erstens Inschriften, von denen in der monumentalen Reihe "Die deutschen Inschriften" seit 1953 bereits sehr viele publiziert sind (wobei allerdings auch Originale im Saarbrücker Raum einbezogen werden können); zweitens Handschriften, von denen einige in Zusammenarbeit mit der Bibliotheca Bipontina im Original angeschaut werden können; und drittens textierte Einblattdrucke aus der Zeit vor 1500.
Die Teilnehmer(innen) des Seminars sind herzlich dazu eingeladen, am Kolloquium "Germanistische Mediävistik" teilzunehmen, das am Dienstag von 16-18 Uhr stattfindet (Veranstaltungsnr. 65031). |
Literatur |
Für die Inschriften siehe die bereits genannte Reihe "Die deutschen Inschriften" (in der SULB vorhanden); als Einführung in die Handschriftenkunde ist Karin Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten: Eine Einführung, Tübingen 1999 sehr geeignet (IB / SULB). Für die Einblattdrucke vor 1500 siehe Falk Eisermann, Verzeichnis der typographischen Einblattdrucke des 15. Jahrhunderts im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (VE15), 3 Bde., Wiesbaden 2004 (SULB). |