Kommentar |
Die Aussage "Heisenberg liebt es, in seiner Freizeit zu kochen" lässt zweierlei Deutungen zu: Soll sie uns als Teil einer Reportage darüber informieren, dass der Physiker Werner Heisenberg ein passionierter Hobbykoch war oder referiert sie möglicherweise auf Walter White, den Protagonisten der amerikanischen Drama-Serie 'Breaking Bad', und vermittelt uns mehr als wörtlich ausgedrückt wurde? Dieses Beispiel veranschaulicht, dass die Deutung sprachlicher Einheiten oftmals von vielfältigen situativen Parametern, wie beispielsweise dem zeitlichen und lokalen Kontext einer Äußerung, der Identität der Kommunikationsteilnehmer sowie deren gegenseitigen Erwartungen und Überzeugungen, abhängig ist und nicht isoliert betrachtet werden kann.
Doch welche Mechanismen und Regularitäten ermöglichen es dem Rezipienten, die intendierte Bedeutung einer Äußerung zu entschlüsseln? Was trägt der situative Kontext hierzu bei? Was können spezifische sprachliche Ausdrücke leisten und was nicht?
Diese uns viele weitere Fragen sollen im Laufe dieser Einführung geklärt werden. Zu diesem Zweck werden wir uns einigen zentralen Gegenstandsbereichen der Pragmatik (u.a. Deixis & Referenz, Präsuppositionen, Implikaturen, Indirektheit & Höflichkeit, Sprechakten, Informationsstruktur) schrittweise nähern und versuchen, die einzelnen pragmatischen Teilgebiete in Relation zueinander zu setzen. |
Literatur |
Meibauer, Jörg (2008): Pragmatik. Eine Einführung. 2., verb. Aufl. Tübingen: Stauffenburg.
Levinson, Stephen C. (2000): Pragmatik. 3. Aufl. Tübingen: Niemeyer.
Vertiefende Literatur wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
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Bemerkung |
Die einzelnen Sitzungen werden in Form von Kurzreferaten und sich daran anschließenden Diskussions- und Übungsphasen gestaltet.
Da das Seminar mit einem Blocktermin im Januar oder Februar abgeschlossen wird, wird auch die Klausur nicht in der letzten Woche der Vorlesungszeit stattfinden. Beide Termine werden in der 1. Sitzung besprochen und festgelegt. |