Kommentar |
Das Deutsche gilt sprachvergleichend als Sprache mit relativ freier Wortstellung. Das heißt natürlich nicht, dass die Reihenfolge der Wortformen und Phrasen innerhalb von Sätzen oder anderer komplexer, phrasaler Ausdrücke im Deutschen ‚beliebig‘ ist. Vielmehr gibt es einerseits eine Reihe von strukturellen Beschränkungen, die mehr oder weniger zwingend befolgt werden müssen und keinen Spielraum für semantisch oder pragmatisch motivierte Variation zulassen. Solche Beschränkungen charakterisieren die ‚topologische Grundstruktur des deutschen Satzes‘, oder genauer gesagt, die jeweiligen topologischen Grundstrukturen der einzelnen Satztypen, die sich im Deutschen finden. Traditionell werden diese Grundstrukturen mithilfe sog. topologischer Felder beschrieben. Aber auch (mehr oder weniger) ‚freie‘ Abfolgemöglichkeiten unterliegen Beschränkungen oder Regeln, die syntaktischer, semantischer oder pragmatischer (informationsstruktureller) Art sind, und die oft schwierig zu bestimmten sind. Gegenstand des Seminars wird es sein, beide Arten von Beschränkungen systematisch herauszuarbeiten und aufeinander zu beziehen. |
Literatur |
Zur Vorbereitung dringend empfohlen ist die Lektüre der Bücher:
Wöllstein, Angelika (2010): Topologisches Satzmodell. Heidelberg: Winter (= Kurze Einführungen in die germanistische Linguistik 8).
Musan, Renate (2010): Informationsstruktur. Heidelberg: Winter (= Kurze Einführungen in die germanistische Linguistik 9).
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