Kommentar |
Für alle Erscheinungsformen des ‚Pop‘ – von der Pop Art bis zur Popmusik, von der Pop-Literatur bis hin zu Videoclip und Comic – ist der Bezug konstitutiv auf die massenmedial verbreitete, jugendliche Konsumkultur, wie sie im Laufe des 20. Jahrhundert entsteht und sich seither immer mehr ausgebreitet hat. ‚Pop‘ ist jedoch keinesfalls immer die einfache Manifestation und Reproduktion dieser Kultur, sondern von Anfang an auch eine Form der Reflexion. Dabei gibt es ganz verschiedene Spielarten und Abstufungen zwischen Affirmation und Binnenkritik. Eines der erfolgreichsten Pop-Phänomene ist zweifellos die Popmusik, um die es im Seminar vornehmlich gehen soll. Dabei werden wir aktuellere deutschsprachige Pop-Alben diskutieren, die einen gewissen Erfolg am Markt hatten, bei denen aber zugleich der eigene Warencharakter auf die eine oder andere Weise zum Thema wird. Neben konkreten Einzelanalysen und -interpretationen werden wir uns mit allgemeineren Fragen auseinandersetzen wie den folgenden: Auf welche Weise hängen in den Alben Medium und Botschaft zusammen, (wie) wird eine Trennlinie von E und U aufgemacht bzw. unterlaufen, wie schlagen die musikalischen Eigenschaften auf die Vertextung durch?
Um für dieses Unterfangen aber theoretisch und methodisch gerüstet zu sein, werden wir im Seminar zunächst ausführlich klassische Positionen zur sog. ‚populären Kultur‘ kennenlernen, etwa von Adorno/Horkheimer, Siegfried Kracauer, Susan Sontag, Umberto Eco und Leslie Fiedler. Im Anschluss werden wir uns dann eine Analysetopik erarbeiten, mit der musikalische, textliche und paratextuelle Aspekte von Pop-Alben erschlossen werden können.
Bitte beachten Sie bei Ihrer Semesterplanung, dass die Veranstaltung in weiten Teilen folglich durchaus theorielastig ausfallen wird. |