Kommentar |
Die Vorlesung unternimmt den Versuch, Kenntnisse über die wichtigsten Daten in der Geschichte Litauens im 20. Jahrhundert zu vermitteln, ohne dabei den Anspruch der Vollständigkeit zu erheben. Insbesondere sollen die Bemühungen der Litauer um einen eigenständigen Staat und die damit verbundenen internationalen Konfrontationen umrissen werden. Angefangen mit der Aufhebung des Druckverbots in lateinischer Schrift 1904, der Versammlung des Gro?en Vilniusser Seimas am 4. und 5. Dezember 1905 über die Gründung der Ersten Litauischen Republik am 16. Februar 1918, die wechselnde sowjetische und deutsche Besatzung in den Jahren des Zweiten Weltkrieges bis hin zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1990. Das gebotene Überblickswissen soll durch die Diskussion zentraler historischer Quellen und durch die Erörterung von Forschungskontroversen in den Kontext aktueller Debatten zum litauischen nationalen Gedächtnis eingeordnet werden. |
Literatur |
Sapper, Manfred; Weichsel, Volker (Hg.) (2008): Geschichtspolitik und Gegenerinnerung. Krieg, Gewalt und Trauma im Osten Europas. Berlin, insbesondere S. 103-116, 147-158, 357-372.
Krasnodebski, Zdzislaw; Garsztecki, Stefan; Ritter, Rüdiger (Hg.) (2008): Last der Geschichte? Kollektive Identität und Geschichte in Ostmitteleuropa. Belarus, Polen, Litauen, Ukraine. Hamburg, S. 21-78, 171-188, 309-330.
Hellmann, Manfred (1995): Grundzüge der Geschichte Litauens und des litauischen Volkes. Darmstadt, S. 105-174.
Tuchtenhagen, Ralph (2005): Geschichte der Baltischen Länder. München (in Auszügen).
Bartusevilius, Vincas; Tauber, Joachim; Wette, Wolfram (Hg.) (2003): Holocaust in Litauen. Krieg, Judenmorde und Kollaboration im Jahre 1941. Köln (in Auszügen).
Lieven, Anatol (1993): The Baltic revolution: Estonia, Latvia, Lithuania and the path to independence. New Haven [u.a.] (in Auszügen). |
Bemerkung |
Über Dr. Ruta Eidukevicie:
Ruta Eidukevicie hat Geschichte und Germanistik an der Universität Kaunas (Litauen) und Literaturwissenschaft an der Universität Vilnius studiert. An der Universität des Saarlandes hat sie 2003 im Fach Germanistik (Literaturwissenschaft) promoviert. Sie ist Dozentin am Lehrstuhl für Deutsche und Französische Philologie an der Universität Kaunas. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf deutscher Gegenwartsliteratur, Komparatistik (deutsch-litauische Literaturkontakte), Kulturwissenschaft und Interkultureller Kommunikation. |