Kommentar |
Eine Vielzahl von sinnlich wahrnehmbaren Gegenständen oder Personen haben offensichtlich vieles gemeinsam: Sie sind etwa gleichermaßen tapfer oder gleichfarbig. Wie aber ist das zu erklären? Was ist es, das sie gemeinsam haben? Eine universale Eigenschaft der Tapferkeit oder der Röte etwa? Dies ist die Ausgangsfrage der Ontologie, wie sie schon Platon aufwarf. Sie führt direkt in das sogenannte Ding-Eigenschafts-Problem, das wir im Ausgang der Auseinandersetzung zwischen Platon und Aristoteles über Kant bis in die analytische Ontologie der Gegenwart verfolgen wollen. Ein zweites, zentrales Thema der Ontologie, das sich ebenfalls durch die Philosophiegeschichte bis in aktuelle analytisch geprägte Debatten zieht, ist das der Zeit: Ist die Gegenwart – etwa als Grenze zwischen feststehender Vergangenheit und offener Zukunft – ontologisch ausgezeichnet? Wie überdauern Objekte/Personen den Wechsel ihrer Eigenschaften/Teile durch die Zeit hindurch? Die Idee der offenen Zukunft mit ihren verschiedenen Möglichkeiten führt schließlich zum dritten Themenschwerpunkt – dem Problem der Modalität, zum Unterschied also zwischen Aktualem (Wirklichem) und Möglichem bzw. Notwendigem.
Literatur: wird auf moodle bereitgestellt. |