Kommentar |
Obwohl die politische und wirtschaftliche Bedeutung Polens kontinuierlich wächst, bleibt Polen, das größte unter den neuen EU-Beitrittsländern, oft der unbekannte Nachbar in Europa. In dem Kurs werden die Besonderheiten des polnischen Nationswerdungsprozesses, polnische Kollektivsymbole, die Rolle der Literatur, der katholischen Kirche, das Geschlechterverhältnis sowie die Beziehungen zu Deutschland, Russland und dem Judentum und ausgewählte Persönlichkeiten der polnischen Geschichte und Kultur behandelt. Polnischsprachige Quellen werden gelesen und diskutiert. Damit wird ein kritisches Bewusstsein für Polens Traumen, die Prioritäten der polnischen Außenpolitik innerhalb der EU, die Wertehierarchie und Tabubereiche der polnischen Kultur entwickelt. Unterrichtssprache ist Polnisch.
Eingeübt werden solche Formen akademischen Sprechen und Schreibens wie Powerpointpräsentation, argumentativer Text, Textwiedergabe, Kalendarium, Zusammenfassung u.a. nach Bedarf. Damit einhergehend werden ausgewählte grammatische Themen behandelt wie z.B. Angabe von Daten, Nominalstil und seine sprachlichen Mittel, Steigerung von Adjektiven und Adverbien, Konditionalsätze. Der Kurs richtet sich nach dem Kompetenzniveau A2+/B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen.
Die Bedingungen für den Erwerb von 3 CP sind regelmäßige Teilnahme, Beteiligung an Diskussionen, Erledigen von Hausaufgaben. Die Abschlussnote wird als arithmetisches Mittel der Teilnoten aus den ausgewählten Aufgabenfeldern, die zu Beginn bedarfsorientiert festgelegt werden, ermittelt.
Der Kurs richtet sich an Studierende des Master-Nebenfachs „Slavische Kulturen“, ist aber auch für Studierende aller anderen Fachrichtungen offen. Insbesondere stellt der Kurs eine passende Vorbereitung auf einen ERASMUS-Aufenthalt oder ein Praktikum in Polen dar, er ist auch besonders für Studierende mit polnischem biographischem Hintergrund geeignet.
Als Einstieg empfiehlt sich (keine Bedingung) die Lektüre der deutschsprachigen Polen-Analysen (Hg. Deutsches Polen-Institut in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen, kostenlos über das Internet beziehbar): http://www.laender-analysen.de/polen/archiv.html. |