Es ist für Menschen ein Grundbedürfnis, sich selbst, die Welt um sich herum sowie deren logik und Sinngehalt zu begreifen. Dazu dienen die verschiedenen Wissenschaften ebenso wie Religionen, Philosophien und andere Arten von Weltanschauungen.
Die moderne Dogmatik stellt aus einer kritischen Innenperspektive heraus die Frage nach dem Wahrheitsgehalt und den Sinnzusammenhängen christlicher Glaubenaussagen. Dabei zeigen sich deutlich Unterschiede hinsichtlich der Antworten auf konkrete Fragen wie: Woran orientierte sich Dogmatik? (Bibel - Tradition - Situation - Wissenschaft) oder Wie verbindliche sind Aussagen der Dogmatik? (Lehrgesetz - Lehrmeinung - heilsnotwendig). Das Proseminar führt zunächst anhand ausgewählter Beispiele in die geschichtliche Entwicklung unterschiedlicher Positionen zu genannten fundamentalen Fragen der Dogmatik ein.
Darüber hinaus wird in einem zweiten Teil die Frage nach dem Menschen im Zentrum stehen. Nach der grundlegenden Frage Wie kann ein Mensch überhaupt Dogmatik treiben? (Vernunft - Offenbarung - Glaube) folgt die Betrachtung der Hauptaussagen theologischer Anthropologie "Geschöpf Gottes", "Sünder" und "Gerechtigkeit"? Aus dieser anthropologischen Perspektive heraus werden auch einzelne Querverbindungen zu den traditionellen dogmatischen Hauptstücken (Lehre von Gott, Lehre von Jesus Christus; Lehre vom Heiligen Geist aufgezeigt. |