Kommentar |
Wir sind permanent mit unzähligen Dingen konfrontieren, die uns im Alltagsleben behilflich sind. Die reine Funktionalität der Dinge trifft oft in ein Zusammenspiel mit affektiven und imaginativen Aspekten, die eine zentrale Rolle bei unserem Umgang mit der Dingwelt haben. Wenn es dunkel wird, sind wir zum Beispiel darauf angewiesen, uns mit Hilfe von Glühbirnen und Lampen mit künstlichem Licht zu behelfen. Die unzähligen Formen von Beleuchtungen in unseren Wohnräumen deuten aber darauf hin, dass wir Licht nicht bloß wegen seiner reinen Funktion brauchen. Die Kulturwissenschaften untersuchen diese diversen kulturellen Dimensionen der Dinge, ihre Deutungs- und Anwendungsvielfalt.
In der Vorlesung sollen zentrale Theorien über die Bedeutung der materiellen Kultur im Zentrum der Analyse stehen. Einerseits soll in klassischen Theorien der Kulturwissenschaften nach dem Stellenwert der Dinge gefragt werden. Andererseits werden gegenwärtige Ansätze, die dem sogenannten "material turn" zugerechnet werden, vorgestellt. |
Literatur |
Gudrum M. König (Hg.), Alltagsdinge. Erkundungen der materiellen Kultur (Tübinger kulturwissenschaftliche Gespräche, 1), Tübingen 2005.
Hans Peter Hahn, Materielle Kultur. Eine Einführung. (Ethnologische Paperbacks), Berlin 2005.
Elisabeth Tietmeyer, Claudia Hirschberger, Karoline Noack, Jane Redlin (Hg.), Die Sprache der Dinge: Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die materielle Kultur, Münster 2010. |