Kommentar |
Portmann-Tselikas (2002) definiert Textkompetenz als "die Fähigkeit, mit Texten produktiv und rezeptiv umzugehen." Doch was macht man eigentlich, um Textinhalte richtig zu verstehen und Texte so zu schreiben, dass andere mit den Inhalten etwas anfangen können? Schließlich gibt es nur wenige Texte, die man einfach so "runterlesen" oder "runterschreiben" kann. Stattdessen formuliert man beim Schreiben um, verschiebt Sätze oder streicht ganze Abschnitte. Beim Lesen fängt man noch mal von vorne an oder sucht nach Bezugswörtern. Diese Prozesshaftigkeit wird jedoch in der Schule eher selten thematisiert; meistens geht es dort um das "Endprodukt", den fertig geschriebenen Text oder die verstandenen Inhalte eines Arbeitsblattes. Doch gerade für Schüler, die Deutsch als Zweitsprache lernen, ist es wichtig, auch Zwischenschritte des Textverstehens -oder Produzierens zu betrachten, da diese Aufschlüsse über mögliche Strategiefehler geben können.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns zunächst mit Modellen, die versuchen, diejenigen kognitiven Prozesse abzubilden, die beim Lesen und Schreiben ablaufen. Danach werden wir diese Modelle anhand von z.T. selbst erhobenen Daten überprüfen und überlegen, welche Unterschiede es beim Lesen und Schreiben in der Erst- und Zweitsprache gibt. Darauf aufbauend werden wir uns Ansätze anschauen, die entwickelt wurden, um Lese- und Schreibprozesse in den Unterricht zu integrieren. |
Bemerkung |
Im Aufbaustudium "Deutsch als Fremdsprache" ist diese Veranstaltung den Themengebieten 1, 2 und 3 zugeordnet.
"Scheine" - genaues entnehmen Sie bitte Ihrer jeweiligen Prüfungsordnung. Für alle gilt:
In der Veranstaltung werden KEINE Referate, Präsentationen usw. gehalten, alle Sitzungen werden gemeinsam gestaltet. Daher ist das Vorbereiten der einzelnen Seminarsitzungen in Form von Textlektüre + kleinen Aufgaben sehr wichtig für das Gelingen des Seminars (2-3 Texte werden auf Englisch sein, wenn ich nicht noch eine Übersetzung finden sollte). Bitte stellen Sie sich darauf ein - dafür müssen Sie schließlich kein Referat vorbereiten und halten. Da wir uns mit Schreibprozessen beschäftigen werden, werden zudem alle ein Schreibprozessprotokoll erstellen, welches im Seminar analysiert wird.
Für benotete Scheine mit mündlicher Prüfungsleistung gilt zusätzlich: Vorstellung des Schreibprotokolls
Für benotete Scheine mit schriftlicher Prüfungsleistung gilt zusätzlich: Hausarbeit auf der Grundlage des eigenen Schreibprozessprotokolls
Genaueres im Seminar - bei Fragen zu den Prüfungsleistungen auch gerne vorab per Mail.
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