Kommentar |
Wer über Natur redet oder schreibt, meint oft Kultur oder Geschichte. Dies zeigt sich nicht nur in philosophischen Debatten über den Naturzustand des Menschen, sondern auch in historischen und gegenwärtigen Auseinandersetzungen über Umweltprobleme, wie das Waldsterben oder den Klimawandel. Die Unterscheidung und Gegenüberstellung von Natur und Kultur (oder Gesellschaft) prägen vergangene und gegenwärtige Vorstellungen von der Welt maßgeblich und stellen eine der zentralen Fragestellungen der Kulturwissenschaften dar. Was ist also Natur und was ist Kultur? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wozu dient die Unterscheidung beider Kategorien?
In dem Seminar wollen wir sowohl theoretische Texte lesen als auch an historisch-empirischen Beispielen die genannten Fragen diskutieren und die gegenseitigen Bezüge beider Kategorien herausarbeiten, von denen die eine nicht ohne die andere existent sein kann. Gleichzeitig dient das Seminar dazu, jene Tätigkeiten einzuüben, die für die wissenschaftliche Arbeit unverzichtbar sind: das Entwickeln eigener, spannender Fragestellungen, die Literaturrecherche, die Lektüre anspruchsvoller Texte, die Anwendung kulturwissenschaftlicher Methoden, die Ausarbeitung und das Referieren mündlicher Beiträge, die Diskussion auf hohem fachlichen Niveau sowie das Schreiben wissenschaftlicher Texte. |
Literatur |
Lektüreempfehlung zur Einführung:
Mathias Groß: Natur, Bielefeld 2006.
Martin Scharfe: Menschenwerk. Erkundungen über Kultur, Köln/ Weimar / Wien 2002. |