PS Die Repräsentation außereuropäischer Kulturen in der französischen Literatur - Einzelansicht

1492 gilt heute als Wendepunkt der europäischen Geschichte: Kolumbus entdeckt Amerika, und im gleichen Jahr endet die arabische Herrschaft in Spanien, womit sich der europäische Kontinent auch kulturell vereinheitlicht. Seit dieser Zeit haben europäische Schriftsteller und Wissenschaftler verstärkt die Auseinandersetzung mit außereuropäischen Kulturen gesucht. Dies gilt ganz besonders für Frankreich mit seiner langen, manchmal schmerzhaften Kolonialgeschichte, die heute noch die französische Innen- und Außenpolitik beeinflusst.

In diesem Seminar wollen wir einen Querschnitt von Texten des 16. bis 20. Jahrhunderts lesen, die sich mit verschiedenen außereuropäischen Kulturen befassen. Neben grundlegenden methodischen Fragestellungen – wie kann man die Repräsentation des „Anderen“ in der Literatur analysieren? – werden wir vor allem auf verschiedene Traditionsstränge der Auseinandersetzung mit außereuropäischen Kulturen eingehen, die jeweiligen soziokulturellen und politisch-ökonomischen Hintergründe erforschen und vor allem untersuchen, zu welchem Zweck französische Autoren die Repräsentation des „Anderen“ einsetzen.

Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft, ein Referat zu halten.

Folgende zwei Romane sind von allen Seminarteilnehmern zu lesen und werden zur Anschaffung empfohlen:

1) Montesquieu, Les Lettres persanes. Empfohlen wird die Ausgabe pocket, ISBN 978-2266196987.

2) Albert Camus, L'Etranger. Empfohlen wird die Ausgabe folioplus, ISBN 978-2070306022.

Andere Ausgaben können auch verwendet werden.

Weiterhin werden wir im Seminar folgende zwei kürzeren Texte gemeinsam lesen (die Texte werden Ihnen als Kopie zur Verfügung gestellt):

Auszüge aus Montaigne: Essais.

Diderot: Supplément au voyage de Bougainville.

Weitere Texte werden in Referaten erarbeitet.

Liste der Referatsthemen (Anmeldung zu den Referaten ab sofort per E-Mail möglich):