Kommentar |
„Der Kaiser war mittelgroß, von schöner Gestalt und besaß wohlgestaltete Glieder" so der einleitende Satz des Acerbus Morena in seiner Beschreibung Friedrichs I. Barbarossa. Er fügt dem noch weitere Attribute hinzu: kriegerisch, kühn, unerschrocken, freigiebig, nicht verschwenderisch, gütig, gerecht. Haben wir uns Barbarossa wirklich so vorzustellen oder beschreibt der Historiograph hier vielmehr den Typus des idealen Herrschers nach den Vorstellungen seiner Zeit? Die Übung geht der Frage nach, was den idealen Herrscher der Stauferzeit ausmachte, welche Kritik laut wurde bzw. welches offizielle Bild vom staufischen Hof selbst verbreitet wurde. Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, sich mit der mittelalterlichen Vorstellung vom Königtum auseinander zu setzen. Die Fülle und Vielfalt der überlieferten Quellen ermöglicht es, sich auf unterschiedliche Weise dem Thema zu nähern. Neben historiographischen Quellen sollen auch Urkunden und bildliche Darstellungen untersucht werden. |
Literatur |
Krieg, Heinz: Herrscherdarstellung in der Stauferzeit. Friedrich Barbarossa im Spiegel seiner Urkunden und der staufischen Geschichtsschreibung (Vorträge und Forschungen, Sonderband 50), Ostfildern 2003; Weinfurter, Stefan: Wie das Reich heilig wurde: um 1157. In: Die Macht des Königs. Herrschaft in Europa vom Frühmittelalter bis in die Neuzeit, hrsg. v. Bernhard Jussen, München 2005, S. 190-204. |