Kommentar |
Geheimdienste resp. Nachrichtendienste spielen in der Moderne eine zentrale Rolle. In Zeiten des Kalten Kriegs und in Zusammenhang mit der internationalen Terrorbekämpfung spätestens seit 09/11 kam und kommt global operierenden geheimdienstlichen Mitteln eine besondere Bedeutung zu. Der Stellenwert geheimdienstlicher Aktivitäten in der Politik spiegelt sich jedoch bislang nicht in der historischen Forschung wider. In dieser Übung wird der Frage nach der Spionage in der Antike von der archaischen Zeit bis in die frühe römische Kaiserzeit im 1. Jh. n. Chr. nachgegangen. Dabei werden unter anderem folgende Fragen gestellt: Welche Arten von Spionagetätigkeit gab es? Wer beauftragte Spione aus welchen Gründen, kann man Aussagen über die Qualifikation der Spione, über die Arten der Tarnung oder über deren bevorzugte Einsatzgebiete treffen? Gab es Abwehrmaßnahmen gegen geheimdienstliche Angriffe und Spionage und wenn ja in welchen Formen? In diesem Zusammenhang spielen auch Nachrichtenkontrolle und Kryptographie eine Rolle. Welche Bedeutung hatte die geheimdienstliche Tätigkeit in den großen Kriegen? War die Spionage kriegsentscheidend? Neben der Bedeutung der Spionage für das antike Militär werden auch Formen von Inlandsgeheimdienst untersucht und geprüft, in wessen Verantwortungsbereich der Einsatz von Spionen und Agents Provocateurs fiel.
|
Literatur |
Einführende Literatur: Krieger, Wolfgang: Geschichte der Geheimdienste von den Pharaonen bis zur CIA, München 2009; Krieger, Wolfgang (Hrsg.): Geheimdienste in der Weltgeschichte. Von der Antike bis heute, Köln 2007 (München 2003). |