Kommentar |
Als Interregnum wird in der Geschichtswissenschaft der Zeitraum zwischen dem Ende der staufischen Herrschaft, welche mit der Absetzung Friedrichs II. durch Papst Innozenz IV. auf dem Konzil von Lyon 1245 ihren Anfang nahm, und der Wahl Rudolfs von Habsburg im Jahre 1273 bezeichnet. Rückblickend erscheint das Interregnum als Übergangszeit zwischen dem Hoch- und Spätmittelalter, einer kaiserlosen Zeit, die von sozialen und verfassungsgeschichtlichen Umbrüchen sowie von Gegen- und Doppelkönigtum geprägt war. In der Übung sollen neben dem chronologischen Ablauf dieser Epoche grundsätzliche Fragen wie die Wahl des Königs im Heiligen Römischen Reich sowie die Einflussnahme von Seiten des Papsttums unter Berücksichtigung historiographischer und urkundlicher Quellen thematisiert werden. |
Literatur |
Kaufhold, Martin: Deutsches Interregnum und europäische Politik. Konfliktlösungen und Entscheidungsstrukturen 1230-1280. Hannover 2000; Ders.: Interregnum. Darmstadt 2007; Dirlmeier, Ulf/Fouquet, Gerhard/Fuhrmann, Bernd: Europa im Spätmittelalter 1215-1378 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte 8). München 2009. |