Kommentar |
Der Erste Weltkrieg spielt in der Geschichtsforschung der letzten Jahrzehnte eine eher untergeordnete Rolle und ist inzwischen in Deutschland aus der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend verschwunden. Wenn er aber thematisiert wird, wie etwa jüngst von dem englischen Militärhistoriker John Keegan, wird er eher als „eine europäische Tragödie“ verstanden. Nur den wenigsten ist noch bewußt, daß neben den europäischen Kriegsschauplätzen auch der Vordere Orient eine bedeutsame Rolle im Kriegsverlauf spielte. Dies ist umso unverständlicher, als das Osmanische Reich damals immer noch eine Großmacht darstellte, die fast den gesamten Vorderen Orient beherrschte und als Bündnispartner Deutschlands und Österreichs in den Ersten Weltkrieg eintrat. Die Zerschlagung des Osmanischen Reiches durch die Siegermächte als Folge des Krieges ist zudem die Ursache vieler Krisen, die bis heute die internationale Politik beschäftigen, wie etwa der Nahostkonflikt. Im Seminar sollen die Ereignisse auf dem orientalischen Kriegsschauplatz anhand der Zeugnisse von Kriegsteilnehmern (Militärs und Politikern) aufgearbeitet und beleuchtet werden.
Die Studierenden sollen im Seminar jeweils einen Autor behandeln; in den Seminarsitzungen sollen sie zum jeweiligen Thema dessen Sicht der Dinge beitragen und vorstellen. Interessenten werden daher gebeten, sich schon vor der offiziellen Freischaltung der Anmeldung im LSF bis Mitte September per E-Mail oder persönlich in einer Sprechstunde (Termine n.V.) anzumelden und ein Thema zu übernehmen, um sich mit „ihrem“ Autor vertraut machen zu können. |