Kommentar |
Neben den zwei Hauptsäulen der germanistischen Didaktik, der Literatur- und Sprachdidaktik, scheint eine Didaktik der Landeskunde noch weitgehend in den Kinderschuhen zu stecken. Dies ist umso bedauerlicher, da insbesondere im DaF- und DaZ-Unterricht landeskundliche und kulturbedingte Blickrichtungen einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis linguistischer und literarischer Phänomene leisten. Ohne Kenntnisse interkultureller Erscheinungen und Handlungsmöglichkeiten fehlen sowohl bei ausländischen Lernenden des Deutschen als auch bei Migranten, die in ihren ersten Lebensjahren in einem vorwiegend muttersprachlichen Milieu aufwachsen, wesentliche Voraussetzungen zum Verständnis der Fremd- bzw. Zweitsprache und ihres soziokulturellen Umfelds.
Hier setzt unser Proseminar an. Wir wollen unter Einsatz verschiedener methodischer Arbeitsformen relevante landeskundliche Aspekte in Theorie und Praxis für den DaF-/DaZ-Unterricht erarbeiten, wobei der Schwerpunkt auf einer Gestaltung und Vermittlung unterrichtlicher Abläufe und Einheiten liegt. Dabei werden wir uns beispielsweise mit Themen wie "Migration und Migrationsliteratur", "Deutsche Alltagskultur" und "Amerikanisierung" beschäftigen. |
Literatur |
Dikmen, Sinasi: Hurra, ich lebe in Deutschland, München 1996, 2. Aufl.
Eßer, Ruth: "Etwas ist mir geheim geblieben am deutschen Referat", München 1997
Kaminer, Wladimir: Russendisko, München 2002, 26. Aufl.
Schader, Basil: Sprachenvielfalt als Chance. Das Handbuch, Freiburg 2012 |