Bemerkung |
Dieses Seminar beschäftigt sich mit der Frage, wo der Ursprung der heldenhaften Figur zu suchen ist und wie sich die Genese dieser literarischen Figur in verschiedenen Epochen nachvollziehen lässt. Im Zuge dieses Seminars werden antike Helden wie Herakles (in Hesiods Theogenie), Achill (in Homers Ilias) und Odysseus (in Homers Odyssee) als Grundlage dienen, von denen ausgehend mittelalterliche Epen wie Tristian und Isolde, La Chanson de Roland und Beowulf erschlossen werden sollen. Daran anschließend folgt ein Streifzug durch mehrere Jahrhunderte Literaturgeschichte, in denen Figuren wie Robin Hood (A Gest of Robyn Hode), Cervantes Don Quijote, Lord Byrons Don Juan und Zorro (in Johnston McCulleys Curse of Capistrano) näher betrachtet werden. In einem letzten Abschnitt wird dann die These des amerikanischen Pulitzer-Preisträgers Harrison Salisbury, dass unsere Zeit „not the literary age of heroes“ sei, anhand aktueller Heldenfiguren auf ihre Tragfähigkeit geprüft. Als Antithese wäre hier vielleicht die Überlegung angebracht, ob Helden anderer Medien wie des Films (Luke Skywalker in George Lucas‘ Star Wars) oder des Comics (Jerry Siegels und Joe Shusters Superman, Bob Kanes Batman und Stan Lees Spiderman) auf literarischen Vorbildern fußen und „unsere Zeit“ durchaus Heldenhaftes hervorbringt, wenn auch eher intermedial als intertextuell. Epochenübergreifend soll dabei besonders im Fokus stehen, wie sich die verschiedenen Helden ähneln, einander bedingen oder ganz bewusst mit der Tradition des vorangegangenen Heldentums brechen. In diesem Kontext wäre dann final zu klären, ob es spezielle Epochen gibt, die heroischen Figuren favorisieren oder aber wenig Heldenhaftes zulassen.Da die Literaturauswahl dieses Seminars sehr umfangreich ist, können viele Texte nur in Auszügen gelesen werden. Ein Reader mit allen relevanten Texten wird in der Vorbesprechung bereit gestellt.
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