Kommentar |
Die auch Übungsanteile umfassende Vorlesung geht der Frage nach dem Verhältnis von Gnade und Erziehung nach. Während Gnade hierbei als das (auch sakramental vermittelte) Handeln Gottes an den Menschen im Hinblick auf ihr persönliches und gemeinschaftliches Heil verstanden wird, reflektiert der Gegenpol Erziehung die menschliche Aktivität (durch Eltern, Priester, Lehrer/in, Schule, Kirche etc.) dieses Heilsprozesses und zeigt, dass christlicher Glaube in der Geschichte zunehmend pädagogisiert wurde. Die Vorlesung möchte u.a. deutlich machen, dass sich Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in historischer Perspektive zumeist in diesem Spannungsfeld von göttlicher Gnade und pädagogischer Aktivität des Menschen bewegt hat. Es soll in der Veranstaltung auch darum gehen, die dabei entstandenen Ambivalenzen zu reflektieren. |
Literatur |
- Augustinus, De magistro, lat.-dt., Stuttgart 1998
- Beate Klepper, Gnade und Erziehung. Historisch-systematische Untersuchungen zu einer pädagogischen Kontingenzbewältigungsstrategie, Würzburg 2003
- Klaus Schaller, Johann Amos Comenius. Ein pädagogisches Portrait, Weinheim 2004
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