Kommentar |
Finster war's im Mittelalter - so dachten zumindest die Humanisten der Renaissance, als sie die wiederentdeckte Antike mit dem verglichen, was sie in ihrer europäischen Gegenwart vorzufinden glaubten. Aber hatten sie recht? Licht in die vermeintliche Finsternis zu bringen, ist Ziel der Lehrveranstaltung. Die gesamte Kultur einer Epoche, die fast 1000 Jahre umfasst, zu behandeln, ist unmöglich. Deshalb werden Schwerpunkte gesetzt. Ausgangspunkt bildet die antike Tradition, die auch im Mittelalter unverzichtbar für das Verständnis kultureller Entwicklungen ist. Danach muss abgegrenzt werden: von der osteuropäischen Entwicklung, vom byzantinischen Reich und von der islamischen Welt. Die geistesgeschichtlichen und soziokulturellen Rahmenbedingungen müssen in groben Zügen geklärt werden; auf politische Geschichte kann in diesem Rahmen jedoch nur punktuell eingegangen werden.
Im Mittelpunkt stehen:
- die christliche Kultur (Bewahrung antiker Strukturen, Entstehung einer christlichen "Gelehrtenrepublik" (Universitäten!), Kunst im Dienste des Christentums (Kathedralen!) u.a.),
- die höfische Kultur (Minnesang, Ritterromanzen u.a.),
- die Volkskultur.
Am Ende steht ein Anfang, der Blick auf das, was folgt, sprich: der Beginn der Neuzeit mit der Renaissance, die nichts mehr mit dem Mittelalter zu tun haben wollte und die dennoch ihr direkter Abkömmling ist. |
Bemerkung |
Zur Person Kerst Walstra:
Studium: Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Amerikanistik, Englische Philologie (Universität des Saarlandes) / Auslandaufenthalte in den USA (10 Monate) und den Niederlanden (3 Monate) 1991 Abschluss: M.A.1992-2002 Mitarbeiter und Lehrbeauftragter im Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität des Saarlandes seit 2003 in der Erwachsenenbildung tätig, seit 2005 bei einem großen gemeinnützigen Bildungsträger in Saarbrücken
Schwerpunkte als Literaturwissenschaftler: abendländische Literatur- und Kulturgeschichte, Literaturtheorie (Intertextualität, Theorie der Fiktion, Erzähltheorie, Theorie der Autorschaft), Roman der Moderne, amerikanische Literatur, Intermedialität, wissenschaftliche Arbeitstechniken weitere kulturelle Interessen: klassische Musik, kreatives Schreiben
- Credo in der Lehre: fördern und fordern ;-)
Kontakt: kerst.walstra@freenet.de |