Lerninhalte |
In den Herrscherlisten der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken sucht man Pfalzgraf Caspar meist vergeblich. Er wird in aller Regel stillschweigend übergangen. Dabei regierte er nachweislich knapp anderthalb Jahre von 1489 bis 1490 zusammen mit seinem jüngeren Bruder Alexander, der ihn im Dezember 1490 verhaften und bis zum Ende seines Lebens auf Burg Nohfelden einkerkern ließ. Die dynastisch orientierte ältere Regionalgeschichtsschreibung verteidigt Alexanders Handeln mit der Behauptung, Caspar sei damals verrückt geworden. Die Quellen ergeben freilich ein anderes Bild der Realität: Sie erlauben Einblicke in die Familien- und Herrschaftsverhältnisse der pfälzischen Wittelsbacher. Aus aktuellen Forschungen können neu entdeckte Dokumente aus Archiven in München, Nürnberg und Berlin vorgelegt werden, die in der Veranstaltung gelesen und interpretiert werden sollen und eher auf ein Familiendrama bzw. einen Staatsstreich hindeuten als auf eine plötzlich eintretende Geisteskrankheit des Pfalzgrafen Caspar. An diesem dramatischen Thema aus der regionalen Geschichte soll verdeutlicht werden, dass nur durch direkten Bezug auf die Quellen falsche oder zumindest zweifelhafte Geschichtsbilder korrigiert werden können. |
Zielgruppe |
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Gasthörerstudiums statt. Sie ist primär nicht für Studierende gedacht, schließt die Teilnahme von Studierenden aber auch nicht grundsätzlich aus.
Genaueres zum Gasthörerstudium finden Sie auf der Homepage des Zentrums für lebenslanges Lernen (ZelL): http://www.uni-saarland.de/weiterfuehrend/weiterbildung/zell.html. |