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Feminismus und Erkenntnistheorie - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 69342 Kurztext
Semester SoSe 2013 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Keine Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
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Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Fr. 10:00 bis 12:00 woch 19.04.2013 bis 26.07.2013  Gebäude C5 2 - Seminarraum 2.02        
Gruppe :
 
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schmidt, Eva , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Philosophie
Inhalt
Kommentar

In der analytischen Philosophie sind vom Feminsimus geprägte Forschungsansätze ein Randthema. Frauen stellen an Instituten, als Hauptsprecherinnen auf Konferenzen oder als Verfasserinnen von Aufsätzen in Sammelbänden eine Minderheit dar.

In den Kulturwissenschaften dagegen werden feministische Theorien weithin rezipiert. Man könnte sogar sagen, dass Gender- und Queertheorien zu den Kernelementen kulturwissenschaftlicher Theorien gehören. Der damit verbundene politisch-kritische Anspruch ist typisch vor allem für die "Cultural Studies". Frauen sind an Lehrstühlen, auf Konferenzen, an Publikationen wissenschaftlicher Art weniger unterrepräsentiert. 

Provokant ließe sich angesichts dieser Sachlage fragen: Sind die meisten analytischen PhilosophInnen blind gegenüber ihrer eigenen geschlechtlichen (sozialen, historischen und kulturellen) Voreingenommenheit? Oder haben sie Recht mit dem Anspruch, dass Kategorien wie Geschlecht für philosophische Theoriebildung irrelevant sind?

Kann die analytische Philosophie von den Kulturwissenschaften lernen? Und inwieweit lassen sich analytische Ansätze und Argumente für kulturwissenschaftlich-feministische Theorien fruchtbar machen?

 

Aus analytisch-philosophischer Perspektive werden wir uns einerseits mit feministischer Erkenntnistheorie befassen, andererseits mit aktuellen philosophischen Auseinandersetzungen mit implicit bias. In Hinsicht auf feministische Erkenntnistheorie werden wir zunächst klären, welche Ansätze darunter fallen, und dann Bezüge zur sozialen Erkenntnistheorie herstellen. Wir werden untersuchen, inwieweit feministische Forderungen (z.B. nach Anerkennung der Relevanz von historischem Kontext und Machtverteilung innerhalb einer Gesellschaft für das wissende Subjekt) sowie feministische Kritik (z.B. an der Annahme, man betreibe eine neutrale, objektive Analyse von Begriffen wie Wissen) für die analytische Erkenntnistheorie von Interesse sein sollten.

Das zweite Thema, das implicit bias (unbewusste Voreingenommenheit), ist ein eher angewandtes Thema. Wir werden die Frage stellen, ob wohl unter analytischen PhilosophInnen implicit bias, insbesondere gegenüber Frauen, verbreitet ist, und wenn ja, welche Auswirkungen dies auf die Wissenschaftsgemeinschaft haben mag.

Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive werden wir uns unter anderem mit folgenen Themen auseinandersetzen: Geschichte der feministischen Bewegung und die historischen Hintergründe feministischer Theoriebildung; soziale und historische Bedingtheit von Wissenschaft, Wissenschaftskritik und der damit verbundene politische Anspruch; Geschlecht, Natur und Gesellschaft: biologische Determination und/oder soziale Konstruktion; Queertheorien und Cyborgs; Sexualität und Macht; (falsches?) Bewusstsein und Ideologiekritik; kultureller Pluralismus und/oder universelle Rechte. 

Um über den feministischen Tellerrand hinauszublicken, werden wir zusätzlich untersuchen, inwiefern Themen wie z.B. implicit bias oder Natur/Biologie und Macht für verwandte Problembereiche wie z.B. den Rassismus von Relevanz sind.

 

Literatur

Analytisch-philosophischer Teil

Louise Antony und Charlotte Witt (Hg.). (2002) A Mind of One#s Own: Feminist Essays on Reason and Objectivity. Cambridge, MA: Westview Press (2. Auflage).

Miranda Fricker und Jennifer Hornsby (Hg.). (2000) The Cambridge Companion to Feminism in Philsophy. Cambridge: Cambridge University Press.

Journal of Social Philosophy 43 (2012). Special Issue on Gender, Implicit Bias, and Philosophical Methodology.

Phyllis Rooney. (2012) "What is Distinctive About Feminist Epistemology at 25?" In Sharon Crasnow und Anita Superson (Hg.). Out from the Shadows: Analytical Feminist Contributions to Traditional Philosophy. Oxford: Oxford University Press, S. 339-375.

 

Kulturwissenschaftlicher Teil (vorläufig)

Nina Degele et al. (Hg.). (2008) Gender/Queer Studies: Eine Einführung. Stuttgart: UTB.

Sabine Hark (Hg.). (2001) Dis/Kontinuitäten: Feministische Theorie. Opladen: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Regina Becker-Schmidt und Gudrun Knapp-Axeli. (2007) Feministische Theorien zur Einführung. Hamburg: Junius. (4., vollst. überarbeitete Auflage)

 

1 Aktuelle Zahlen aus den USA finden sich z.B. hier: http://leiterreports.typepad.com/blog/2011/02/women-in-philosophy-in-the-us.html. Zahlen zu Großbritannien finden sich hier: http://www.swipuk.org/notices/2011-09-08/Women in the UK (BPA-SWIPUK Report).pdf. Zahlen zur Situation in Deutschland liegen uns leider nicht vor.

Bemerkung

Magister- und Lehramtsstudiengang (auslaufend): Theoretische Philosophie, Erkenntnistheorie.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2013 , Aktuelles Semester: SoSe 2024