Die Strömung des Verismus (der Name leitet sich ab von "vero") verfolgte in der Zeit von ca. 1880 bis 1910 das Anliegen einer kritischen Analyse der Entwicklung Italiens während und nach der nationalen Einigung. Im Zentrum des Hauptseminars steht die Lektüre von Giovanni Vergas I Malavoglia, des erzählerisch innovativen veristischen Romans über das Schicksal einer Fischerfamilie in den durch die nationale Einigung ausgelösten Modernisierungsprozessen; ergänzend dazu werden Textpassagen aus Giovanni Vergas Mastro-Don Gesualdo, aus Matilde Seraos Neapel-Roman Il paese di cuccagna und Federico De Robertos kritischem Sizilien-Roman I Viceré gelesen. Die Hausarbeitsthemen werden zu den genannten Werken in der Sprechstunde und am Anfang des Seminars vergeben. Studierende des Master-Studiengangs Interkulturelle Kommunikation können Themen zum intrakulturellen Nord-Süd-Konflikt in Italien bearbeiten.
Der vorherige oder parallele Besuch einer thematischen Vorlesung des Vertiefungsmoduls zur italienischen Literatur ist für Studierende im Lehramt Italienisch nach StO 2010 obligatorisch. |