| Kommentar |
Paul Grice hat mit seiner Implikaturtheorie bekanntermaßen grundlegende Mechanismen unserer alltäglichen Konversation beschrieben und dabei versucht zu erklären, wie wir mehr meinen können als wir tatsächlich (in einem linguistischen Sinne) sagen. In diesem Seminar wollen wir uns mit einem Ansatz beschäftigen, der zwar einerseits in der Tradition von Grice steht, dessen Ideen aber mit einer kognitionspsychologischen Ausrichtung kombiniert: die Relevanztheorie, entwickelt von Deirdre Wilson und Dan Sperber in verschiedenen Arbeiten. Grundlage unseres Seminars wird ihre neueste Publikation Meaning and Relevance sein (die leider nicht in einer Übersetzung vorliegt). Es ist ein Streifzug durch diverse Phänomene, die sich an der Grenze zwischen Semantik und Pragmatik bewegen, von so genannten Explikaturen über Metaphern und Ironie bis hin zur experimentellen Pragmatik und Aspekten der Evolution von Sprache. |
