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VL Analogie und Sprachwandel - [VL zur Historischen Sprachwissenschaft] (Fr 8-10) - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Langtext
Veranstaltungsnummer 69828 Kurztext
Semester SoSe 2013 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 150
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Belegungsfrist Windhund Germanistik Vorlesungen    30.03.2013 17:00:00 - 31.05.2013   
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Fr. 08:30 bis 10:00 woch 19.04.2013 bis 26.07.2013  Gebäude B3 2 - HÖRSAAL 0.03     ACHTUNG: beginnt erst in der 2. Woche  
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Sa. 09:00 bis 13:00 Einzel am 20.07.2013 Gebäude C5 3 - SEMINARRAUM 3.24        
Gruppe :
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Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion Kommentar LP BP ECTS
Kein Abschluss Germanistik-(H) - 20071
Bachelor (HF/NF/EF) Germanistik - 20101
Bachelor (HF/NF/EF) Germanistik - 20101
Master International Lit. Kult. u. Sprach. dt. - 20091
Prüfungen / Module
Prüfungsnummer Prüfungsversion Modul
99009 -1 VL Histor. Spachwiss.
98001 -1 Vorlesungen
Zuordnung zu Einrichtungen
Germanistik
Sprachwissenschaft und Sprachtechnologie
Inhalt
Kommentar

"Jedes Existierende ist ein Analogon alles Existierenden; daher erscheint uns das Dasein immer zu gleicher Zeit gesondert und verknüpft. Folgt man der Analogie zu sehr, so fällt alles identisch zusammen, meidet man sie, so zerstreut sich alles ins Unendliche. In beiden Fällen stagniert die Betrachtung, einmal als überlebendig, das andere Mal als getötet." (J. W. Goethe [1978]: Maximen und Reflexionen HA Bd. 12, München 368/23).

Ähnlichkeitsempfindungen und Ähnlichkeitsurteile über konkrete, abstrakte, gedachte oder ideale Gegenstände finden sich im sprachlichen und außersprachlichen Handeln allüberall. Sie spielen mit beim Klassifizieren und Ordnen – auch der Wörter; beim Verstehen – auf extravagante Weise z. B. bei den sogenannten Volksetymologien; beim Kreieren und Entwickeln von Neuem, beim Übertragen und Vergleichen, beim Nachmachen und Lernen, beim Abbilden und Modellieren und in vielen anderen Bereichen alltäglichen und wissenschaftlichen Kommunizierens. Viele Theorien verstehen Analogien als den eigentlichen Motor und Modus der Geschichte – also auch der Sprachgeschichte.

Die Vorlesung beschäftigt sich also mit der wohl universalen menschlichen Fähigkeit, Ähnlichkeiten zu erkennen, zu verarbeiten und sowohl im sprachlichen als auch außersprachlichen Handeln herzustellen.

Vorlesung und Seminar werden begleitet von einer Übung Mi. 16.00 hct – 18.00, in der der Stoff der Vormittagssitzungen und allfällige Fragen dazu diskutiert werden sollen.

 Vorläufiges Programm:

Auftakt: „LE MONT ANALOGUE“. Schlaglichter aus Kunst, Literatur, Wissenschaft (Daumal, Goethe, Vaihinger, Ehrenstein, Wundt, Jakobson et al.).

Exposition, Relevanz, Fragen: Orten der Analogie im Leben der Sprachen. Annährerungen an Sach- und Wortbereiche.

TEIL I

TRADITIONEN DER ANALOGIE:

1.

Die Geburt der Analogie (des Analogiedenkens) aus der Mathematik der griechischen Antike.

2.

Übergänge von der Denkform zur „Techne“. Übertragungen der Analogie und ihrer Strukturen auf nicht-mathematische Bereiche.

3.

Transformationen antiken Analogiedenkens im Mittelalter.

4.

Reduktionen des 19. Jahrhunderts.

4.1

Ratio der Gesetze und „Launen“ der Analogie. Zur Entstehung einer methodologischen Dichotomie.

4.2

Kontroversen um die junggrammatische Position.

4.3

Positionsbestimmung: Das Analogische im Gesetz und das Gesetzmäßige der Analogie.

4.4

Die Anfänge psychologisch-experimenteller Analogieforschung.

5.

Konsequenzen und Erbschaften

 TEIL II

SYSTEMATIK DER ANALOGIE

1.

Analogie als Gegenstand des (zeitgenössischen) wissenschaftlichen Diskurses.

1.1

Philosophie. Teilidentitäten, Verhältnisähnlichkeiten, Ähnlichkeitsverhältnisse. Bedingungen der Möglichkeit von Analogie und die Folgen.

1.2

Testen. Analogie in Labor und Computer. Experimente zu Ähnlichkeitserinnerung, semantischem Gedächtnis und ‚Analogical Reasoning‘.

1.3

Grammatik. Konzeptionen eines Instrumentariums zur Beschreibung analogischer Prozesse.

1.4

Methode. Über den Zugang zu den Analogien der Anderen.

2.

Die Ordnung der Analogien. Ein typologischer Vorschlag zu Vorbildorientierungen, Nachahmungen und Ähnlichkeiten im Sprachverhalten.

3.

Domänen der Analogie. Strukturen – Relationen – Prozesse – Handlungen: Über das Werden, Verstehen, Ordnen, Lernen, Abbilden …

4.

Exempel der Analogie.

5.

Das ANALOGISCHE. Struktur, Variabilität und relative Wahrheit von Ähnlichkeitsurteilen.

TEIL III

Zum Aufbau einer Varietätengrammatik der Analogie

1.

Einige sprach- und grammatiktheoretische Voraussetzungen zur Beschreibung analogischer Prozesse durch Varietätengrammatiken.

2.

Einbettung analogischer Produktionsentscheidungen in Situationen.

3.

Probleme der Variablenausstattung von Situationsgraphen. Zwischen Idiosynchrasie und Verallgemeinerung.

4.

Fallstudien

 Literatur zum Aufwärmen: Hofstadter, D. R. und die Fluid Analogies Research Group (1996): Die FARGOnauten. Über Analogie und Kreativität. Stuttgart.

Voraussetzungen

keine

Leistungsnachweis

Die zu erbringende Prüfungsleistungen sind den Regelungen der Modulhandbücher und der Studienordnung Ihres jeweiligen Studienganges eigenverantwortlich zu entnehmen.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2013 , Aktuelles Semester: SoSe 2024