Kommentar |
Zwischen 1933 und 1945 bekämpfte das nationalsozialistische Regime zahlreiche deutschsprachige Kulturschaffende mit Zensurmaßnahmen, Publikationsverboten, Bücherverbrennungen, Ausbürgerungen und anderen Repressionsmaßnahmen. Das erklärte Ziel dieser Terrorpolitik war die Gleichschaltung der Kultur des deutschen Reichs. Im Nachhinein lässt sich jedoch fragen, ob das repressive Vorgehen global gesehen nicht eher zu einer neuen Vielfalt in der deutschsprachigen Literatur führte. Viele bedeutende Schriftsteller setzten ihr Schaffen im Exil fort. Andere verblieben trotz ihrer regimekritischen Einstellung im Reich. Andere stellten ihr Schaffen kurz- oder langfristig in den Dienst Hitlerdeutschlands. Im Seminar werden wir es uns zur Aufgabe machen, einen Einblick in die Vielfalt der deutschen Literatur zwischen 1933 und 1945 zu gewinnen. Zu diesem Zweck werden wir uns mit ausgewählter nationalsozialistischer Literatur auseinandersetzen. Vor allem wollen wir uns aber mit Autoren befassen, die das Regime in ihren Werken kritisch beleuchteten (u.a. Egon E. Kisch, Anna Seghers, Bertolt Brecht, Stefan Zweig und Thomas Mann).
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