Kommentar |
Trotz der allgemeinen Einsicht, dass das Sprechen zu den wichtigsten Zielen des Fremdsprachenunterrichts zählt, ist im Fremd-sprachenunterricht vielerorts noch eine Benachteiligung dieser Kompetenz zugunsten der Grammatik, des Lesens oder des Schreibens zu beobachten. Auch in „kommunikativen“ Deutsch-als-Fremd- und -Zweitspracheunterricht mangelt es noch oft an einer systema-tischen, zielgerichteten Förderung der mündlichen Sprachproduktion, die nur jenseits vorgefertigter Gesprächsvorlagen in möglichst spontanen, zweckgebundenen und realitätsnahen Interaktionen stattfinden kann, denn, so Butzkamm (1989), „nur wer spricht, lernt sprechen“. Auf der Suche nach einer alltags- und realitätsnahen Didaktik und Methodik des Sprechens werden wir im Seminar eine Auswahl der wichtigsten Bereiche des mündlichen Ausdrucks im Deutschen kennen lernen (u.a. Aussprache, Intonation, Sprech-handlungen, Diskurs- und Modalpartikel, Gesprächsstrategien- und routinen), von denen viele kulturspezifische Aspekte aufweisen. Als einen zweiten Schwerpunkt wollen wir auf der Suche nach einer Didaktik und Methodik des freien Sprechens (Schreiter 2001) die wichtigsten Methoden zur Motivierung der Lernenden, der Schaffung authentischer Sprechsituationen und des Trainierens des freien Sprechens erarbeiten. Die Grundlage dazu werden Unterrichtsbeobachtungen und/oder Analysen der bestehenden Übungsliteratur bilden. Zum besseren Verständnis der Schwierigkeiten bei der Herausbildung einer alltagstauglichen Sprachkompetenz bei jungen Migranten ist am Ende des Semesters eine Exkursion zum Diakonischen Werk gGmbH in Völklingen geplant. Achtung: Das Seminar beginnt am 24.04.2013 |