Kommentar |
Die zunehmende Verbreitung des Englischen als Lingua Franca aber auch als Sprache der Diplomatie, die als solche das Französische bereits abgelöst hat, wirft die Frage nach der Bedeutung eines multilingualen Europas auf, welches sich im Rahmen der Europäischen Union zu einem Überdenken seiner Sprachenpolitik herausgefordert sieht.
Wir wollen im Rahmen des Proseminars zunächst einen Blick auf die historische Entwicklung der Sprachenvielfalt in Europa werfen, um uns dann der Frage zu stellen, wo in einem neuen sprachen- und kulturpolitischen Konzept die deutsche Sprache in den europäischen Institutionen positioniert ist.
Weiterhin werden wir uns mit der Zukunft der noch zahlreichen europäischen Minderheitensprachen beschäftigen, die z. T. eine längere historische Entwicklung als die so genannten großen Sprachen Europas aufweisen.
Eine Tagesexkursion (Pflicht) (voraussichtlich nach Straßburg) soll die auf theoretischer Grundlage erworbenen Kenntnisse praktisch erweitern. |
Literatur |
Altmayer, C. (2005): Auf dem Weg zur Einheitssprache? Europäische Sprachenpolitik und die Grenzen der europäischen Identität. In: S. Penth u. a. (Hg.): Die Grenzen Europas, St. Ingbert
Ammon, U. (2003/04): Sprachenpolitik in Europa - unter besonderer Berücksichtigung von Deutsch als Fremdsprache (I): In: DaF 40/4 (2003): 195-209; Teil II: DaF 41/1 (2004), 3-10
Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen (1998). In: Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1998, Teil II, Nr. 25, ausgegeben am 16. Juli 1998, 1324-1337
Siguan, M. (2001): Die Sprachen im vereinten Europa, Tübingen |