Kommentar |
Sucht der Besucher auf dem Berliner Schlossplatz das Stadtschloss, so erlebt er eine Enttäuschung. Das Gebäude – neben Brandenburger Tor und Siegessäule einst Wahrzeichen der Stadt – wurde unter der DDR-Regierung gesprengt und abgerissen. Wendet man sich daraufhin dem „Palast der Republik“ zu, der an seiner Stelle errichtet wurde, stellt sich heraus, dass dieses Gebäude nach der Jahrtausendwende entfernt wurde und bereits eine Wiedererrichtung des Schlosses geplant ist. Paris sei immer Paris, aber Berlin niemals Berlin, kommentierte der französische Kulturminister Jack Lang Eindrücke wie diesen. Kaum eine Stadt erfuhr so viele Umbrüche, Umwidmungen und Neubauten wie die deutsche Hauptstadt. Ausgehend vom Berlin der Weimarer Republik sollen die extremen Veränderungen des Stadtbildes im Zentrum von Übung und Exkursion stehen – Veränderungen, die durch die Wohnungsnot der zwanziger Jahre, das nationalsozialistische Großmachtstreben, die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges, die deutsch-deutsche Teilung und die Wiedervereinigung der Stadt geprägt wurden. Die fünftägige Exkursion wird im September 2013 stattfinden. Zugangsvoraussetzung ist die Teilnahme an der gleichnamigen Übung.
|
Literatur |
Literaturempfehlung: Julius H. Schoeps (Hg.), Berlin. Geschichte einer Stadt, Berlin-Brandenburg 2012; Bernd Stöver, Geschichte Berlins, München 2010; David Clay Large, Berlin. Biografie einer Stadt, München 2002; Wilfried Rott, Die Insel. Eine Geschichte West-Berlins 1948-1990, München 2009.
|