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Literaturtheorie im Roman - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 70180 Kurztext
Semester SoSe 2013 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 10:00 bis 12:00 woch 16.04.2013 bis 23.07.2013  Gebäude C5 3 - SEMINARRAUM 4.25        
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Solte-Gresser, Christiane , Univ.-Prof. Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (ehem. 4.5)
Inhalt
Kommentar

Was genau geschieht, wenn Literaturtheorie nicht wissenschaftlich dargestellt, sondern erzählt wird? Wenn literaturtheoretisches Denken also den Inhalt und die Form eines Romans grundlegend prägt? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Seminar über narrative Texte, in denen Literaturtheorie in fiktionalisierter Form präsentiert wird. Das Thema des Seminars lässt sich in einzelne Fragenbereiche einteilen, die im Besonderen unsere Textanalysen, Vergleiche und Diskussionen leiten:

1) Welche Funktion kommt der erzählten Theorie im Roman zu?

2) Welche Folgen ergeben sich hieraus für das grundsätzliche Verhältnis von Theorie und Literatur bzw. von Denken und Erzählen?

3) Auf welchen Ebenen findet die Theorie Eingang in die Erzählung? (Thema, Motiv, narrative Technik, Figurenrede, Textstruktur, autoreferentielle oder metareflexive Dimension, ...)

4) Wie lässt sich unser Gegenstandsbereich „Erzählte Theorie“ typologisch oder systematisch erschließen?

5) Und nicht zuletzt: Existieren Romane, in denen von Theorien erzählt wird, welche gerade für die Vergleichende Literaturwissenschaft besonders relevant sind?

 

Wir werden in diesem Seminar also verschiedene Romane oder andere Erzähltexte mit besonderer ‚Theoriehaltigkeit’ lesen – zunächst einmal unabhängig vom historischen oder kulturellen Raum ihrer Entstehung. Ein älteres Beispiel fiktionalisierter Theorie wäre etwa das Erzählen von Gattungs- und Fiktionstheorie in Miguel de Cervantes Don Quichote, ein weiteres Beispiel aus dem frühen 20. Jahrhundert André Gides Les Faux-Monnayeurs – ein Roman, der Ästhetik und Poetik zum zentralen Thema hat. An neueren Beispielen wiederum wären neben vielen anderen zu nennen: Philip Roth, The Humain Stain (Mythostheorie, postkoloniale Theorie), Patricia Duncker, Hallucinating Foucault (Diskursanalyse, Gender Studies) oder Gilbert Adair, The Death of the Author (Dekonstruktion, Subjekttheorie).

Bei den meisten Werken handelt es sich um ausgesprochen umfangreiche Romane, so dass sich empfiehlt, mindestens zwei der folgenden Primärtexte bereits vor Beginn des Seminars (in einer beliebigen Ausgabe) im Ganzen zu lesen.

Literatur

Primärtexte

Gilbert Adair: The Death of the Author

Roberto Bolaño: 2666

Jorge Luis Borges: „La biblioteca di Babel“, „El sur“, „Tlön, Uqbar, Orbis Tertius“,

    alle drei Erzählungen in: Borges: Ficciones

Italo Calvino: Se una notte d’inverno un viagiattore / Il barone rampante

Miguel de Cervantes: Don Quichote

Patricia Duncker: Hallucinating Foucault

Umberto Eco: Il nome della rosa / Il pendolo di Foucault

André Gide: Les Faux-Monnayeurs

Georges Perec: La vie mode d’emploi

 

Sekundärliteratur

Ette, Ottmar: „Literaturwissenschaft als Lebenswissenschaft. Ein Programmschrift im Jahr der Geisteswissenschaften“, in: ders./Asholt, Wolfgang (Hg.): Literaturwissenschaft als Lebenswissenschaft. Programm – Projekte – Perspektiven. Tübingen, 2007, S. 11–38.

Nussbaum, Martha: „Perceptive Equilibrium: Literacy Theorie and Ethical Theorie“, in: Hagberg, Gary L./Jost, Walter (Hg.): A Compendium to the Philosophie of Literature. West Sussex, 2010, S. 241–267.

Struve, Karen: „Von der Wirklichkeit zur Wissenschaft. Zum Verhältnis von Gegenstand und Methode in den Sprach-, Literatur-, und Kulturwissenschaften“, in:  Solte-Gresser Christiane u.a. (Hg.): Von der Wirklichkeit zur Wissenschaft. Aktuelle Forschungsmethoden in den Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften. München, 2005. S. 9–29.

Richter, Elke [u. a.]: „Perspektiven und Wege: von Theorien und Methoden in den Literaturwissenschaften“, in: Richter, Elke u.a. (Hg.): Balzacs „Sarrasine“ und die Literaturtheorie. Zwölf Modellanalysen. Stuttgart, 2011, S. 47–65.

Solte-Gresser, Christiane: „Grenzen und Entgrenzungen. Zum Verhältnis von Literatur und Philosophie“, in: Chr. Solte-Gresser / M. Brink (Hrsg.): Écritures. Denk- und Schreibweisen jenseits der Grenzen von Literatur und Philosophie, Tübingen: Stauffenburg 2004, S. 9-29.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2013 , Aktuelles Semester: SoSe 2024